Kopfgeld auf Bischof Erwin Kräutler

07.02.2013

Ein Krimi ist um Bischof Erwin Kräutler im Gange. Der SPIEGEL berichtete, so Thomas Staisch in Welt Heute, Kräutler werde bedroht, weil er weiter gegen den geplanten Staudamm "Belo Monte" bei Altamira (Brasilien) kämpft. "Verbrecher-Bosse der Region setzen jetzt laut deutschem Magazin "Der Spiegel" umgerechnet 400.000 Euro Kopfgeld auf ihn aus!" Weiter wird berichtet, die größte Zeitung der Region schrieb, dass es "Zeit sei, ihn zu eliminieren".

Hintergrund: Durch den Damm werden Flüsse trockengelegt, die den Ureinwohnern die lebensnotwendigen Fische liefern, 40.000 Arme müssten umgesiedelt werden."

"Wir sind Kirche" hat sich an den Brasilianischen Botschafter in Österreich und an Außenminister Michael Spindelegger gewandt. Ebenso hat sich "Wir sind Kirche" an den Klassenkameraden und nunmehrigen Kollegen von Erwin Kräutler, Bischof Klaus Küng, um entsprechende Solidarität gewandt.

„In Brasilien gibt es ein Sprichwort. Es heißt: Man kann nicht Gott und dem Teufel gleichzeitig eine Kerze anzünden. Ich habe nie diese Auseinandersetzungen gesucht, aber ich weiß, wenn ich Position ergreife, wenn ich mich für die Armen, Ausgeschlossenen und an den Rand gedrängten einsetze, dann bin ich gegen die Interessen von einigen Großgrundbesitzern, gegen die Interessierten an den Bodenschätzen von Amazonien, gegen die, die Menschenrechte nicht respektieren und über Leichen gehen. Wenn ich als Bischof hier Farbe bekenne, dann hat das natürlich Folgen und die sind dann irrational. Die Leute wissen, dass sie mir mit Argumenten nicht beikommen und sagen, sie haben das Recht Amazonien auszulaugen, auszunutzen und abzubrennen. Sie haben das Recht nicht und wenn ich dagegen bin, dann ist die letzte Antwort eine irrationelle: ,Der Mann muss eliminiert werden.’ Wortwörtlich wird das so gesagt. Er muss ausgemerzt werden, und wie das dann aussieht, das weiß ich.“ Das sagte Bischof Kräutler 2008 zu Radio Vatikan.

Kräutler weiß, wovon er spricht. Wurde doch am 16. Oktober 1987 versucht, ihn bei einem Autounfall zu töten. Er überlebte den Mordanschlag schwer verletzt. Ein Kleinlastwagen fuhr frontal in seinen PKW. Sein Mitfahrer wurde bei dem inszenierten Autounfall getötet. Die Täter und der Auftraggeber des Mordanschlages wurden verurteilt, der Auftraggeber jedoch nach einem zweiten Verfahren wieder freigelassen.