Der Generalsekretär der evangelikalen Christen "World Evangelical Alliance" (WEA), Geoff Tunnicliffe, antwortet erfreut und positiv auf den Besuch des Papstes in einer Pfingstgemeinde im süditalienischen Caserta.

Wie er betonte, seien die offiziell geführten Dialoge weiterhin das wichtigste Element der Ökumene; dadurch würden Vertrauen und Freundschaft aufgebaut. Aber abseits von diesem offiziellen Dialog seien Zeichen wie die Vergebungsbitte des Papstes in Caserta unverzichtbar. Er sei dem Papst für diesen öffentlichen Schritt sehr dankbar. "Es ist sehr biblisch und entspricht ganz und gar der Botschaft Jesu: Wer Falsches getan hat, soll das anerkennen und um Vergebung bitten. Meine Hoffnung ist, dass dieses Handeln des Papstes ein starkes Signal für die ganze Welt ist - vor allem da, wo es Spannungen gibt zwischen Katholiken und Evangelikalen. Ich will aber auch Folgendes sagen: In der Geschichte gab es Situationen, in denen protestantische Christen, und darunter auch Evangelikale, Katholiken diskriminiert haben. Wir können theologisch verschiedener Meinung sein, aber das darf niemals zu Diskriminierungen führen oder sogar zur Verfolgung des Anderen. Wir müssen alle unsere Sünden anerkennen und uns gegenseitig um Vergebung bitten. Papst Franziskus hat hier ein großartiges Beispiel gesetzt", so Tunnicliffe gegenüber Radio Vatikan. Er rechnet mit wichtigen Impulsen für die Zukunft: "Jesus hat für die Einheit gebetet. Obwohl es hier Unterschiede im Bekenntnis gibt, haben wir viele Gemeinsamkeiten", sagte der WEA-Generalsekretär. (www.kathpress.co.at v. 1.8.; JA v. 10.8.)