Lieben und arbeiten - Klausur in Puchberg

Bericht |
von Martha Heizer, 14.02.2025

Treffen des Leitungsteams von KIRCHENREFORM.AT im Bildungshaus Schloss Puchberg am 7./8. Februar 2025

Das Schlagwort von „work-life-balance“ irritiert mich immer. Arbeiten und Leben in gesunder Balance? Als wäre unsere Arbeit nicht Teil unseres Lebens! Kann man arbeiten ohne zu leben? Leben ohne zu arbeiten? Freud sagt deutlicher, was man können sollte im Leben: lieben und arbeiten.

Bei unserem Treffen des Leitungsteams von KIRCHENREFORM.AT in Puchberg war die Balance nicht schwierig. Wir haben intensiv gearbeitet, viele Pausen- und Abendgespräche miteinander geführt, gesungen, gebetet, gelacht, gut gegessen, die meisten von uns gut geschlafen. Und immer: unsere gegenseitige Freundschaft und Wertschätzung genossen.

Mit der kompetenten Moderation von Ferdinand Kaineder haben wir vieles geschafft. Wir haben unsere weitere Arbeitsweise geklärt, die Termine für unsere Treffen (online und persönlich) für dieses Jahr ausgemacht und die Funktionen geklärt, wer also letztverantwortlich ist für die Einladungen, Erstellung der Tagesordnungen, die Protokolle, die Finanzen, die Zeitung, die Homepage usw. Es gibt ein eigenes Team, das sich um unsere Preisverleihung der „Trompete von Jericho“ annimmt. Gut, dass es so viel Bereitschaft gibt, bestimmte Arbeiten zu übernehmen. Für ein geregeltes Zusammenarbeiten sind klare Zuständigkeiten und Verlässlichkeit unverzichtbar.

„Wir sind Kirche“ besteht heuer seit 30 Jahren. Wir wollen feiern, dass es uns immer noch gibt, trotz der ungeahnten Reformresistenz unserer Kirchenleitung. In welcher Form wollen wir das tun? So nahmen die Überlegungen zu unseren Veranstaltungen im Oktober (Vollversammlung, Preisverleihung und Kirchenvolks-Konferenz, Fest) naturgemäß viel Raum ein. Ideen und Vorschläge schwirrten durch den Raum und das Ergebnis kann sich sehen lassen. So sind wir nun alle voller gespannter Erwartung auf unsere Treffen, diesmal in Enns am 10. und 11. Oktober 2025. Auch Sie dürfen gespannt sein!!
Wir leben nicht in unserer „Blase“. Wir sind nicht allein auf weiter Flur. Immerhin sind unsere fünf Forderungen auf der Agenda des „Synodalen Weges“ in Deutschland und der Weltsynode in Rom gelandet. Es gibt so viele Menschen, die mit uns denken und fühlen und – ja auch kämpfen für eine erneuerte Kirche. So waren auch unsere vielfältigen Netzwerke ein großes Thema in Puchberg. Dabei gibt es auch immer noch Erweiterungsmöglichkeiten. Wohin können wir unsere Kontakte noch intensivieren? Wie geht es uns mit unseren ach so schweigsamen und ängstlichen Bischöfen?

Damit im Zusammenhang steht unsere Öffentlichkeitsarbeit. Gibt es Anregungen für Zeitung und Homepage? Sind die Abläufe für das Entstehen einer Pressemeldung allen klar? Lässt sich etwas verbessern/vereinfachen/beschleunigen? Wie gehen wir mit den Social Media um? Es liegt wohl an unserer Altersstruktur, dass wir in diesem Bereich durchaus zögerlich sind. Dass uns Marlies, unsere Jüngste, in unserer Vorsicht bestärkte, bewirkte ein allgemeines Aufatmen 😊!

So sind wir schließlich etwas müde aber positiv gestimmt auseinandergegangen. Ein Reisesegen begleitete und auf den Weg und das irische Volkslied „Möge die Straße uns zusammenführen…!“ Das gab uns die sichere Überzeugung: Gottes Geist bleibt uns gewogen!