Die Tübinger römisch-katholische Dogmatik-Professorin Johanna Rahner hat für mehr Dialog innerhalb der Kirche geworben.

"Die Kirchenspitze muss dringend einen neuen Konsens mit den Gläubigen finden", sagte die Theologin in einem Interview in der Wochenzeitung "Die Zeit". Die Kirchenleitung „muss einsehen: Es gibt nicht nur die eine Wahrheit - die nur sie kennt." Offenbarung und Glaube seien keine Doktrin, sondern "Begegnung, Dialog, Kommunikation". Das Leitungsamt müsse "die Gläubigen hören" und ihren "Glaubenssinn" anerkennen. "Das Zweite Vatikanische Konzil befand schon vor 50 Jahren, dass jeder einzelne Gläubige Anteil hat am Verständnis und an der Weitergabe des Glaubens." Dass Papst Franziskus großen Wert auf Dialog lege, sei insofern "keine Leutseligkeit, sondern Theologie im besten Sinne." Zum Streit über mögliche Kirchenreformen sagte Rahner: "Wer garantiert denn, dass das Lehramt nicht einem Zeitgeist oder Ungeist anheimgefallen ist, den es mit dem Heiligen Geist verwechselt?" (Kathweb/KAP v. 2.9.; KNA vom 2. 9.)