Drei Religionsgemeinschaften kochen für 500 Bedürftige in Berlin. Holger Rogoll vom Jungen Forum der Religionen in Berlin koordiniert das Projekt der interreligiösen Küche beim Bahnhof Zoo. Mit dabei ist der islamische Wohlfahrtsverband An-Nusrat, die jüdische Bildungsinitiative Hillel und die Sikh-Gemeinde aus Berlin-Teltow. Auf dem Speiseplan steht kulinarische Vielfalt. Die Aktion sei ein Symbol über religiöse Grenzen hinweg. Dem pflichtet auch Tino Anjum von Al-Nusrat bei. „Es ist wichtig, dass wir uns zusammen für den Frieden einsetzen", sagt der Sozialarbeiter des islamischen Wohlfahrtverbandes. Der Zulauf sei auch deshalb groß, weil die drei Religionsgemeinschaften im Vorfeld ordentlich für die interreligiöse Küche geworben haben. Das junge Forum der Religionen, für das Rogoll arbeitet, ist Teil des Berliner Forums der Religionen. Dort arbeiten Menschen aus über 100 Religionsgemeinschaften seit 2014 zusammen. So entstünden dann letztlich auch Projekte wie die interreligiöse Küche. Viele der Gäste verspüren – angesprochen auf die Zusammenarbeit verschiedener Religionen – auch Hoffnung. Wie ein Besucher sagt, es sei schön, dass Religionsvertreter hier helfen und nicht wie in anderen Teilen der Welt Krieg gegeneinander führten. (domradio.de v.2. 8.)
In Stockholm findet eine internationale Ökumene-Konferenz zum 100-Jahr-Jubiläum der Weltkirchenkonferenz statt. Aus Anlass des Jubiläums findet auf Einladung der Mitgliedskirchen des Christenrates von Schweden eine mehrtägige Jubiläumsfeier statt, die noch bis 24. August dauert, wie „Pro Oriente" berichtete. Mit dabei sind u.a. der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I., der syrisch-orthodoxe Patriarch Mor Ignatius Afrem II., Erzbischof Flavio Pace vom vatikanischen Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen, Bischof Heinrich Bedford-Strohm, der Vorsitzende des Zentralausschusses des Weltkirchenrates, sowie Weltkirchenrat-Generalsekretär Jerry Pillay. Die erste Konferenz des „Ökumenischen Rates für Praktisches Christentum (Ecumenical Council of Life and Work, ECLW) 1930, an der mehr als 600 Kirchenleitende aus 37 Ländern teilnahmen, war wenige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg ein wichtiger Schritt für die Gründung der modernen ökumenischen Bewegung. In der jetzigen Jubiläumswoche sollen neue Schritte auf dem Weg zu Frieden und Gemeinsamkeit erarbeitet werden. Patriarch Bartholomaios I. hat in einem Grußwort zur Ökumene-Woche festgehalten: „Noch nie war der Ruf nach einer geeinten Christenheit so wichtig wie heute. Die Friedensarbeit ist ein fester und unverzichtbarer Teil des Zusammenlebens aller Menschen und des Überlebens unseres Planeten." Das Programm umfasst mehr als 70 Seminare und Podiumsdiskussionen in örtlichen Kirchen und an anderen Orten im Umfeld der schwedischen Hauptstadt. Höhepunkt ist am 23. August eine ökumenische Andacht im Stockholmer Dom, zu der u. a. König Carl Gustaf und Königin Silvia erwartet werden. Um die Friedensanliegen nach dem Ersten Weltkrieg zu verwirklichen, wurde 1925 in Stockholm ein „Fortsetzungsausschuss“ gewählt. Hieraus entwickelte sich 1928 das Internationale Sozialwissenschaftliche Institut in Genf und 1930 die Gründung des „Ökumenischen Rates für Praktisches Christentum (Ecumenical Council of Life and Work, ECLW). ECLW vereinigte sich 1948 mit der „Bewegung für Glauben und Kirchenverfassung“ zum „Ökumenischen Rat der Kirchen“. (kap v. 21. 8. u. Wikipedia)
Papst an Ökumene-Konferenz in Stockholm: Frieden und Einheit fördern. In einer Botschaft an die Teilnehmer der Ökumenischen Woche in Stockholm erinnert Papst Leo XIV. an die historischen Wegmarken der Christenheit – das Erste Konzil von Nizäa im Jahr 325 und die Stockholmer Konferenz von 1925. Zum hundertjährigen Jubiläum der Stockholmer Weltkirchenkonferenz rief er die Teilnehmer der Ökumenischen Woche zu gemeinsamem Zeugnis, Gebet und Einsatz für den Frieden auf. „Wir stehen nun an eurer Seite als Mitjünger Christi und erkennen, dass uns weit mehr verbindet als trennt“. Einheit müsse sichtbar werden – durch theologischen Dialog, gemeinsames Gebet und gemeinsames Zeugnis angesichts der Not der Welt. Er zeigte sich erfreut über die Teilnahme seiner Delegation in Stockholm. Diese stehe für das Engagement der römisch-katholischen Kirche, den Weg des Dialogs und der Zusammenarbeit fortzusetzen – im Dienst an Frieden, Gerechtigkeit und dem Wohl aller Menschen. (vn v. 22. 8.)
Papst Leo XIV. schreibt an die Waldenser, gemeinsam für Menschenwürde und Frieden einzutreten. Er richtete über den vatikanischen Kardinalstaatssekretär, Pietro Parolin, einen „herzlichen und brüderlichen Gruß“ an alle Teilnehmer der Waldenser-Methodisten-Synode, die am 23. August, in Torre Pellice (Turin) eröffnet wurde. Er versicherte allen Synoden-Teilnehmern, dass er sie „in seinen Gebeten in Erinnerung behält, damit alle Christen mit aufrichtigem Herzen auf die volle Gemeinschaft zugehen können, um Jesus Christus und sein Evangelium zu bezeugen”. Die Einheit aller Christen ist ein Thema, das Leo XIV. besonders am Herzen liegt und das er in seinem Papst-Motto „In Illo uno unum“ bekräftigen wollte. Die Waldensersynode findet jedes Jahr statt. (vn v. 24. 8.)
Die deutsche Bischofskonferenz gratuliert der evangelischen Kirche zum 80-Jahr-Jubiläum. Dabei hob der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Georg Bätzing, die zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten hervor: „Es ist ein gutes Zeichen für unser Land, wenn wir als Kirchen zusammen unterwegs sind", schrieb der Limburger Bischof an die Bischöfin Kirsten Fehrs Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Bätzing sei dankbar, dass die evangelische und römisch-katholische Kirche in Deutschland seit vielen Jahrzehnten eng verbunden miteinander arbeiteten, beteten und zu kirchlichen und politischen Fragen Stellung bezögen. Die EKD wurde bei einer Konferenz evangelischer Kirchenführer im August 1945 als Zusammenschluss lutherischer, reformierter und unierter Landeskirchen gegründet. (domradio.de u. vn v. 27.8.)
Chemnitz feiert Ökumenisches Kulturkirchenfest. In der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz findet ein ökumenisches Kulturkirchenfest statt, das die Vielfalt des christlichen Lebens in den Mittelpunkt stellt. Unter dem Motto „Geht hin und seht“ vereint die Veranstaltung zahlreiche kulturelle, musikalische und spirituelle Angebote. Die Veranstaltung beginnt mit einer Podiumsdiskussion im Stadthallenpark. Daran nehmen teil: u. a. Sachsens römisch-katholischer Bischof Heinrich Timmerevers und der evangelische Landesbischof Tobias Bilz. Sie diskutieren über das Thema „Kirche, Kunst und säkulare Gesellschaft“. Sie werden einen ökumenischen Gottesdienst leiten, begleitet von Chören aus Tschechien und dem britischen Manchester. (vn v. 27. 8.)
Ökumenisches Projekt lädt in St. Gallen zu Grossen Exerzitien im Alltag. Die St. Galler reformierte Pfarrerin Hildegard Aepli und die deutsche Theologin und Exerzitienbegleiterin Annette erarbeiteten erstmals ein ökumenisches Projekt. Es lädt ein, während sechs Monaten einen spirituellen Weg mitzugehen – im Austausch mit einer Gruppe. „Die Grossen Exerzitien im Alltag laden dazu ein, im Alltag Spiritualität und Gott zu suchen und zu finden“, heisst es in einer Mitteilung Aeplis. Die Exerzitien dauern sechs Monate Es wird empfohlen, sich einmal im Monat in einer Gruppe zum Austausch zu treffen. Zu den Partnern des Projektteams zählen die Schweizerische Evangelische Allianz sowie Institutionen, die im Bereich Spiritualität tätig sind. Zudem sei das Projekt ökumenisch getragen von Leiterinnen und Leitern der Austauschgruppen, die aus verschiedenen Landeskirchen stammen, so Aepli. (kath.ch v. 1. 8.)
Der syrisch-orthodoxer Patriarchen Afrem II. trifft Ökumene-Initiativen in Tur Abdin. Höhepunkt des Besuchs der christlichen Enklave in der Osttürkei war das Patroziniumsfest des Klosters Mor Gabriel. Der Patriarch stand einem Gottesdienst vor, an dem neben zahlreichen Bischöfen und Geistlichen auch mehr als tausend Gläubige aus dem Tur Abdin und zahlreichen Ländern Europas teilnahmen. Mit dabei war auch eine Delegation der „Initiative Christlicher Orient" (ICO) und der Salzburger „Pro Oriente"-Sektion. Der Patriarch wie auch die beiden Delegationen besuchten zahlreiche Klöster und christliche Dörfer im Tur Abdin. Die ICO ist seit rund vier Jahrzehnten im Tur Abdin engagiert und auch die Stiftung "Pro Oriente" hält seit jeher enge Kontakte zur Syrisch-orthodoxen Kirche. Beim Tur Abdin im Südosten der Türkei nahe der Grenze zu Syrien und zum Irak handelt es sich um das spirituelle und kulturelle Zentrum des syrisch-orthodoxen Christentums, dessen Kirchen und Klöster teils bis ins 3. oder 4. Jahrhundert nach Christus zurückreichen. Mor Gabriel ist der Sitz von Erzbischof Timotheos. Um 1900 soll es im Tur Abdin noch 200.000 Christen gegeben haben. In den 1960er-Jahren betrug die Zahl der Christen noch rund 75.000. Mitte 1997 verblieben im Tur Abdin etwa 2.600 Christen. Das Kloster Mor Gabriel wurde im Jahr 397 gegründet. Als Gründer gelten der Heilige Samuel von Eshtin und sein Schüler, der Heilige Simon. In seiner Blütezeit lebten bis zu 1.000 Mönche im Kloster. Im Zuge des Völkermordes 1915 wurden alle Mönche ermordet und das Kloster geschlossen. Erst 1920 konnten die Mönche mit spärlichen Mitteln in das verwüstete Kloster zurückkehren und erst in den letzten 60 Jahren erfolgte der Wiederaufbau des Klosters. (kap u. vn v.31. 8.)
Die Kirchen in Österreich machen im September wieder auf die Bewahrung der Schöpfung aufmerksam. Bis zum 4. Oktober, dem Fest des Heiligen Franziskus und offiziellen Ende der fünfwöchigen „Schöpfungszeit", finden österreichweit themenbezogene Veranstaltungen und Gottesdienste statt. Der traditionelle Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) findet in der Jesuitenkirche (1010 Wien) statt. Der ÖRKÖ richtet die Feier in Zusammenarbeit mit den Umweltbeauftragten der römisch-katholischen und der evangelischen Kirche Österreichs sowie den „Religions for Future" aus. Der Gottesdienst steht unter dem Motto „Gemeinsame Verantwortung für die Schöpfung". Vorstehen werden dem Gottesdienst der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky, die methodistische Pastorin Esther Handschin und der rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar Nicolae Dura. Seit 2015 ist der ökumenisch begangene „Schöpfungstag" am 1. September offiziell als „Weltgebetstag für die Schöpfung" im römisch-katholischen Kalender eingetragen. Bereits 1989 hatte der damalige Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Dimitrios I., „die ganze orthodoxe und christliche Welt" eingeladen, am 1. September „zum Schöpfer der Welt zu beten. Als besondere kirchliche Mahner für mehr Schöpfungsverantwortung gelten Papst Franziskus und Patriarch Bartholomaios I. Papst Franziskus hat in seiner Enzyklika „Laudato si" den „grünen Patriarchen" als Vorbild hervorgehoben. (kap v.1. 8.)