Hoffnungszeichen Jänner 2025 - Ökumene

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Papst-Grüße an die Schwesterkirchen, die am 6./7. Jänner Weihnachten feiern: Beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz in Rom richtete Papst Franziskus Grüße an die Schwesterkirchen, die nach dem Julianischen Kalender feiern und wünschte ihnen sowie den Katholiken der orientalischen Kirchen Frieden zu ihrem Weihnachtsfest. In Österreich betrifft dies mehrere hunderttausend Christinnen und Christen: In Österreich werden vor allem serbisch-und russisch-orthodoxe Christen sowie auch orientalisch-orthodoxe Christen zu den Weihnachtsliturgien am 6./7. Jänner in ihren Kirchengemeinden erwartet. (kap v. 6. 1.)

Orthodoxe Wasserweihe am Bodensee mit Metropolit Arsenios und Bischof Elbs: Der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis) feierte in Bregenz mit der örtlichen orthodoxen Gemeinde eine Göttliche Liturgie mit anschließender Wasserweihe. Der Gottesdienst fand in der römisch-katholischen Seekapelle statt. Der Feldkircher Bischof Benno Elbs nahm an den Feierlichkeiten teil. Nach der Liturgie bedankte sich Metropolit Arsenios bei Bischof Elbs für die gastfreundliche Bereitstellung der Seekapelle. Bischof Elbs sprach in seinem Grußwort über die Bedeutung des Festes der Epiphanie und über die Taufe. Während die Heilige Nacht den Blick auf die Menschwerdung im Kind von Bethlehem richtet, betont der 6. Jänner die Gottheit des Kindes, die für die ganze Welt erscheint. Der Metropolit warf für die „Wasserweihe“ ein Kreuz in den See, das von Tauchern geborgen wurde. Der orthodoxe Metropolit stand auch in Innsbruck einem feierlichen Gottesdienst mit anschließender Wasserweihe vor. Er traf dann auch zu einem Gespräch mit Bischof Hermann Glettler zusammen. Der orthodoxe Segensgottesdienst zum Hochfest der Epiphanie ist mittlerweile ein selbstverständlicher Bestandteil des religiösen Brauchtums in ganz Österreich geworden. Die Wasserweihe kam von Jerusalem über Konstantinopel (Istanbul) nach Osteuropa. Besonders feierlich wird sie seit dem 19. Jahrhundert in Konstantinopel und Moskau begangen, aber auch in den Zentren der Orthodoxie in den USA. Das Kreuz wird im Wasser versenkt, junge Leute tauchen danach, der Finder des Kreuzes überreicht es dem Patriarchen. Durch die Taufe Jesu im Jordan durch Johannes wurde laut orthodoxer Theologie das Wasser aller Flüsse weltweit gesegnet. In der Wasserweihe kommt daher auch der Einsatz der Christinnen und Christen für die „Bewahrung der Schöpfung" zum Ausdruck. Die Priester besuchen die Gläubigen in ihren Wohnungen bzw. Häusern und segnen diese mit dem geweihten Wasser. (kap v. 13. 1.)

In Kiew trafen sich die Oberhäupter der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche und der Orthodoxen Kirche der Ukraine. Auf der Agenda des Treffens des Kiewer Großerzbischofs Swjatoslaw Schewtschuk und Metropolit Epiphany stand die zwischenkirchliche Zusammenarbeit, z. B. die Rolle des „Allukrainischen Rates der Kirchen und religiösen Organisationen“ bei der Förderung des Dialogs und der Einheit. Ein weiteres Hauptanliegen war die Wiederaufnahme der Arbeit der „Studiengruppe der Kyiver Kirche“. Diese ökumenische Initiative, die 1992 in Oxford ins Leben gerufen wurde, setzt sich für einen vertieften Dialog zwischen der römisch-katholischen und orthodoxen Tradition ein. Die Gruppe vereint Geistliche und Wissenschaftler der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche sowie Vertreter der mit dem Patriarchat von Konstantinopel verbundenen orthodoxen Kirchen, um nach Wegen zur kirchlichen Einheit zu suchen. Besonderes Thema war die Aggression Russlands. (vn v. 16. 1.)

Der ungarische Staatspräsident nahm an der Eröffnung der Ökumene-Gebetswoche teil: Die „Gebetswoche für die Einheit der Christen" mit Vertretern aller christlichen Kirchen des Landes fand in der evangelisch-lutherischen Kirche am Deak-Platz in Budapest statt. Heuer steht die Woche thematisch unter dem biblischen Motto „Glaubst du das?" und steht auch im Zeichen des 1.700-Jahr-Jubiläums des ersten ökumenischen Konzils von Nicäa (325). Die Gegenwart sehne sich nach Begegnung, Leben, Teilhabe, Gemeinschaft, Frieden und Freude, sagte der römisch-katholische Weihbischof der Erzdiözese Esztergom-Budapest, Levente Balázs Martos, bei dem Gottesdienst. Der Präsident der Synode der Reformierten Kirche, József Steinbach meinte: Im wahren ökumenischen Dialog würden sich die Kirchen auch selbst besser kennenlernen. Im Rahmen des Gottesdienstes wurde eine Vereinbarung über die ungarische Übersetzung sämtlicher Werke des Schweizer evangelischen Theologen Karl Barth (1886-1968) unterzeichnet. (kap v. 20. 1.)

Österreichs Kirchen wollen das Konzilsjubiläum von Nicäa (325) für die Ökumene nützen: Noch bis 25. Jänner wird auch in Österreich die internationale „Gebetswoche für die Einheit der Christen" (ab 18. 1.) unter dem Motto: „Glaubst du das?" begangen. Das Gedenken an das erste christliche ökumenische Konzil in Nicäa (325) bietet laut den heimischen Kirchen eine einzigartige Gelegenheit, den gemeinsamen Glauben, wie er in dem auf diesem Konzil formulierten Glaubensbekenntnis zum Ausdruck kommt, zu reflektieren und zu feiern, heißt es dazu vonseiten des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ). Am Hauptgottesdienst zur Gebetswoche in der griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale in Wien werden u.a. teilnehmen: der armenisch-apostolische Bischof und ÖRKÖ-Vorsitzende Tiran Petrosyan, die evangelische Oberkirchenrätin Ingrid Bachler, der orthodoxe Archimandrit Athanasius Buk und die methodistische Pastorin Esther Handschin. Nicht nur in Wien, sondern in allen Diözesen finden in der Gebetswoche ökumenische Gottesdienste statt. Z. B. findet in Klosterneuburg ein Ökumene-Gottesdienst in der Pius-Parsch-Kirche St. Gertrud statt. Dem Gottesdienst stehen u.a. Propst Anton Höslinger, der evangelische Superintendent Michael Simmer, der syrisch-orthodoxe Chorepiscopus Emanuel Aydin und die altkatholische Bischöfin Maria Kubin vor. Chorepiscopos Aydin wird das „Vater unser" singen und zwar in Aramäisch, der Sprache Jesu. (kap u. vn v. 20. 1.)

Eine Wiener Ökumene-Tagung bekennt: Die Rede vom „Schisma 1054" ist überholt! Eine Neubewertung der Ereignisse im Jahr 1054 in Konstantinopel, die gemeinhin als Datum der Trennung zwischen den Kirchen in Ost und West angesehen werden, machte ein internationales Symposion an der Universität Wien. Am 7. Dezember 1965, einen Tag vor der Schlusssitzung des Zweiten Vatikanischen Konzils, haben Papst Paul VI. und der Ökumenische Patriarch Athenagoras zur gleichen Zeit in der Basilika Sankt Peter in Rom und in der Kathedrale St. Georg im Phanar in Konstantinopel eine „Gemeinsame Erklärung" vortragen lassen, in der die gegenseitigen Exkommunikationen „aus dem Gedächtnis und der Mitte der Kirche" getilgt und „dem Vergessen anheimgegeben" wurden. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., würdigte in seinem Grußwort nach Wien ausdrücklich die ökumenische Stoßrichtung des Wiener Symposions: „Wir sind verpflichtet, mit allen unseren Kräften die Christus gefälligen Bemühungen für die Überwindung der Spaltung und für das Erreichen der ersehnten Einheit fortzusetzen" und erinnerte an die Tilgung der Exkommunikationen 1965. Kardinal Kurt Koch bekräftigte in seinem Hauptvortrag in Wien, dass der „Eklat von 1054" kein Schisma und auch keine wechselseitige Exkommunikation der lateinischen und griechischen Kirche mit sich gebracht habe, sondern eigentlich nur zwei Personen betraf: 1054 war Kardinal Humbert im Auftrag von Papst Leo IX. nach Konstantinopel gereist, um ein militärisches Bündnis gegen die Normannen zu schließen. Das misslang. Unglückliche Umstände führten dann aber dazu, dass er den Patriarchen Michael Kerullarios exkommunizierte. Kurz darauf folgte die Gegenexkommunikation. Das wurde in der Kirchengeschichte bisher als offizielles Datum der Kirchenspaltung aufgefasst. Um die Trennung zu überwinden, müsse der erste Schritt darin bestehen, dass sich die Römisch-katholische und die Orthodoxe Kirche gegenseitig als Kirche anerkennen. Bei dem Auseinanderleben beider Kirchen hätten unterschiedliche Spiritualitäten eine nicht unwesentliche Rolle gespielt. Schließlich wurde sogar im Jahre 1729 im Vatikan-Dekret „communicatio in sacris" die gottesdienstliche Gemeinschaft für künftige Zeiten strikt verboten. Über dieses Dekret habe der römisch-katholische Ostkirchenexperte Ernst Christoph Suttner mit Recht geurteilt, dass damit das „Tischtuch zwischen den griechischen und den lateinischen Kirchen viel gründlicher" zerschnitten worden sei als mit den Exkommunikationsbullen von 1054. Der orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis) würdigte in seinem Grußwort alle Bemühungen, das korrekte Verstehen und die richtige Einordnung der Ereignisse des Jahres 1054 voranzutreiben. (vn u. kap v. 17. 1.)

Der Ökumenische Gottesdienst im Essener Dom vereint zwölf Kirchen: Ein zentraler deutschlandweiter Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen findet im Essener Dom statt, wie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) mitteilte. Die Predigt hält der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, der orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron. Daneben wirken unter anderem der römisch-katholische Essener Bischof Franz-Josef Overbeck und der evangelische rheinische Präses Thorsten Latzel mit. Der Gottesdienst steht laut Angaben - ebenso wie die Gebetswoche - unter dem biblischen Motto „Glaubst du das?". Anlässlich des 1.700-Jahr-Jubiläums des Konzils von Nizäa stünden die Bedeutung des Glaubens und das Glaubensbekenntnis im Mittelpunkt. Menschen aus zwölf ACK-Mitgliedskirchen würden Texte von Kirchenvätern aus dem 2. bis 8. Jahrhundert verlesen, die heute noch aktuell seien. Die Gebetswoche für die Einheit der Christen gehen bis in das 19. Jahrhundert zurück. Seit 1968 werden die Gebetstexte für die Woche vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) und vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen herausgegeben. Erarbeitet werden sie jeweils von ökumenischen Vorbereitungsgruppen aus wechselnden Ländern, in diesem Jahr von Christen aus dem Nahen Osten. (domradio.de v. 19. 1.)

Die römisch-katholischen und evangelischen Kirchengemeinden in Frankfurt am Main treten erneut mit einem Ökumene-Vorstoß an die Öffentlichkeit. Schon während des Ökumenischen Kirchentages im Mai 2021 wurde in Frankfurt in einigen Gemeinden Eucharistie bzw. Abendmahl gefeiert. Viele evangelische und römisch-katholische Christen wünschten sich, „über Konfessionsgrenzen hinweg zusammen Abendmahl und Eucharistie zu feiern". Im Mai 2021 war dies noch ausdrücklich der Gewissensentscheidung der einzelnen Besucher überlassen. Jetzt laden rund 20 römisch-katholische Pfarreien und evangelische Gemeinden im Raum Frankfurt ihre Gläubigen jeweils gegenseitig zu Eucharistiefeier bzw. Abendmahl ein. Die Liturgie aller Gottesdienste soll wieder „ökumenisch sensibel" gestaltet werden: So sollen in den evangelischen Abendmahlsgottesdiensten die Gaben vollständig konsumiert werden. In römisch-katholischem Messen soll es die Kommunion unter beiderlei Gestalten geben. Stadtdekan Michael Thurn, der gemeinsam mit Christiane Moser-Eggs die römisch-katholische Stadtkirche Frankfurt leitet, erklärte: „Indem wir gemeinsam auf die Gegenwart Jesu Christi in unseren Mahlfeiern vertrauen, wächst auch unser Vertrauen zueinander. Ein starker ökumenischer Impuls!" Der evangelische Stadtdekan Holger Kamlah betonte, er freue sich über die breite Beteiligung der Gemeinden beider Kirchen. Im Frankfurter Aufruf „Gemeinsam am Tisch des Herrn" für 2025 heißt es demnach, evangelische und römisch-katholische Christen glaubten, „dass die Feier von Eucharistie beziehungsweise Abendmahl ein Geheimnis des Glaubens ist: das Fest der Versöhnung zwischen Gott und Mensch, die durch die Hingabe Jesu Christi, sein Leben, Sterben und seine Auferstehung eröffnet ist und die sich in der Feier vergegenwärtigt". Christus selbst sei „der Gastgeber". Die vatikanische Glaubenskongregation hatte dem eine Absage erteilt, weil es für eine individuelle Gewissensentscheidung noch keine Grundlage gebe. Dagegen argumentierte 2021 der Limburger Bischof Georg Bätzing: „Für mich gilt, dass ich eine solche Entscheidung respektiere und die Kommunion spende, wenn jemand hinzutritt, der glaubt, was wir Katholiken glauben, und im Glauben an die wirkliche Gegenwart Jesu Christi den Leib des Herrn empfangen möchte." (domradio.de v. 19. 1.)

Der Bamberger Erzbischof kann sich regelmäßige Ökumene-Kirchentage vorstellen: Erzbischof Herwig Gössl hat seinen Vorschlag erneuert, alle zwei Jahre einen ökumenischen Kirchentag umzusetzen, sagte er dem Magazin „Leben im Erzbistum Bamberg". Ein Religionsunterricht in ökumenischer Sensibilität sei schon Realität: „In den ersten und zweiten Klassen ist die Möglichkeit schon sehr weit fortgeschritten, einen gemeinsamen Religionsunterricht in der Verantwortung einer Konfession zu gestalten." (domradio.de v. 21. 1.)

Die Freikirchen sind nun ebenfalls Träger der Kirchliche Pädagogischen Hochschule (KPH) Wien/NÖ. Mit einem Festakt der 102. Sitzung des Hochschulrats hat die KPH die Aufnahme der Freikirchen in Österreich in die Trägerschaft der Hochschule – nach mehrjährigen Verhandlungen – gefeiert. Sitzung und Festakt fanden im novum Hauptbahnhof, dem Sitz von Schulamt und Büro der Freikirchen in Österreich statt. Die KPH Wien/NÖ ist Österreichs größte private Pädagogische Hochschule mit acht Standorten in Wien und Niederösterreich. Im Sinne einer ökumenischen Perspektive fördert und lebt die KPH die Kooperation der nunmehr acht an der Hochschule vertretenen christlichen Kirchen: Römisch-katholische Kirche, Evangelische Kirche A. und H.B., Griechisch-Orientalische Kirche, drei Orientalisch-Orthodoxe Kirchen sowie die Freikirchen in Österreich und die Altkatholische Kirche. (kap v. 21. 1)

Auch in St. Pölten wurde die Weltgebetswoche für Einheit der Christen ökumenisch gefeiert: Christliche Würdenträger haben im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes in der St. Pöltner Landhauskapelle die gegenseitige Wertschätzung und Bereicherung betont, wie die St. Pöltner Kirchenzeitung „Kirche bunt" berichtet. Höhepunkt des ökumenischen Gottesdienstes war das gemeinsame Sprechen des Nicäno-Konstantinopolitanum-Glaubensbekenntnisses (Großes Glaubensbekenntnis aus dem Jahr 381) bei Kerzenschein, das für alle Kirchen die Glaubensbasis ist. Der neue evangelische NÖ-Superintendent Michael Simmer sagte: Der Apostel Thomas erkenne durch seine Begegnung mit dem Auferstandenen, dass „Jesus Herr und Gott ist. Diese Erkenntnis ist auch der Kern des Glaubensbekenntnisses von Nicäa: Jesus Christus ist wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater". Dieses Bekenntnis ist das Fundament unserer Einheit ist. Pfarrer Catalin Soare (rumänisch-orthodox), Vikar Thomas Leinwather (altkatholisch) und der römisch-katholische Stadtpfarrer von Herzogenburg, H. Mauritius Lenz (Stift Herzogenburg) sprachen zum selben Thema. Eingeladen hatte u. a. der Akademikerverband der Diözese St. Pölten. Noch bis 25. Jänner wird die internationale „Gebetswoche für die Einheit der Christen" begangen. Die Gebetswoche lade dazu ein, aus diesem gemeinsamen Erbe zu schöpfen und sich intensiver in den Glauben zu vertiefen, der alle Christen eint, heißt es dazu vonseiten des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ). (kap v. 22. 1)

Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich plädiert für mehr Einheit der Kirchen. Gerade in Zeiten politischer Unruhen, sozialer Krisen oder ökologischer Bedrohungen, in denen die Welt nach Antworten sucht, seien die Christen aufgefordert, „ein starkes und geeintes Bekenntnis zu leben". Das hat der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Bischof Tiran Petrosyan, in seiner Predigt beim ÖRKÖ-Gottesdienst zur Gebetswoche betont. Der Gottesdienst fand in der griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale in Wien statt. Ein Thema war auch das 1.700-Jahr-Jubiläums des Konzils von Nicäa. In Nicäa (heute Iznik in der Türkei) wurde 325 das zentrale christliche Glaubensbekenntnis formuliert. Unterschiedliche Traditionen, Riten und Sprachen seien Ausdruck der Vielfalt des Leibes Christi, „aber sie trennen uns nicht, wenn wir gemeinsam bekennen: ‚Mein Herr und mein Gott!' ", so Petrosyan. Er nahm dabei Bezug auf das Bekenntnis des Apostels Thomas. Gemeinsam beteten die Gottesdienstteilnehmer das Glaubensbekenntnis von Nicäa und Konstantinopel. Die Sammlung beim Gottesdienst war für ein Hilfsprojekt des ÖRKÖ auf Haiti zweckgewidmet. Gastgeber Erzpriester Athanasius Buk konnte in der Dreifaltigkeitskathedrale in Vertretung von Metropolit Arsenios (Kardamakis) u.a. den Wiener Weihbischof Franz Scharl, den syrisch-orthodoxen Chorepiskopos Emanuel Aydin, den reformierten Landessuperintendenten Thomas Hennefeld, die methodistische Pastorin Esther Handschin, den anglikanischen Kanonikus Patrick Curran, die evangelische Oberkirchenrätin Ingrid Bachler, Domdekan Rudolf Prokschi und den rumänisch-orthodoxen Bischofsvikar Nicolae Dura begrüßen. Weiters auch Hirte Walter Hessler von der Neuapostolischen Kirche, Pastor Walter Klimt von den Baptisten, den methodistischen Superintendenten Stefan Schröckenfuchs und den serbisch-orthodoxen Bischofsvikar Slavisa Bozic sowie Pfarrer Thomas Wetschka von der Altkatholischen Kirche, Diakon Lisanu Tilahun von der Äthiopisch-orthodoxen Kirche. (kap v. 22. 1)

Der Papst ruft Christen zur Einigung auf gemeinsames Osterdatum auf: Alle Christen sollten den im Jahr 2025 zufällig in beiden Kirchen am selben Tag liegenden Ostertermin „als Einladung verstehen, hinsichtlich eines gemeinsamen Ostertermins einen entscheidenden Schritt in Richtung Einheit zu tun", so der Papst. Abweichend vom ursprünglichen Redemanuskript fügte er hinzu: „Die katholische Kirche ist bereit, ein Datum zu akzeptieren, das alle wollen - ein Datum der Einheit." Franziskus äußerte sich bei einem ökumenischen Gottesdienst zum Abschluss der 58. Gebetswoche für die Einheit der Christen in der römischen Basilika Sankt Paul vor den Mauern Die Christen aller Konfessionen rief er auf: „Lasst uns die gemeinsamen Wurzeln des Glaubens wiederentdecken, lasst uns die Einheit bewahren!" Das 1.700-Jahr-Jubiläum von Nizäa sei nicht nur eine geschichtliche Erinnerung, sondern eine Verpflichtung für die Christen in der Gegenwart. (kap v. 25. 1)

Patriarch Bartholomaios I. wünscht sich engere Beziehungen zwischen Rom und Konstantinopel. Er erklärte in Straßburg, dass der jüngste Austausch zwischen beiden Kirchen zu engeren Verbindungen geführt habe. In einer Debatte nach seiner Rede vor dem Europarat ging er auf die Vorbereitung zum 1.700. Jahrestag des Ersten Konzils von Nicäa (325) ein. Er kündigte zudem an, dass er im Mai gemeinsam mit Papst Franziskus an einer Pilgerreise nach İznik (ehemals Nicäa) teilnehmen werde. „Das Glaubensbekenntnis von Nicäa ist ein Beweis für unser gemeinsames theologisches Erbe“, betonte er. Das Ökumenische Patriarchat setze sich aktiv für die Förderung der christlichen Einheit ein – nicht nur durch den theologischen Dialog, sondern auch durch Diskussionen über ein gemeinsames Osterdatum. Die christlichen Kirchen sollten das Jubiläum des Konzils von Nicäa als Gelegenheit nutzen, um bestehende Differenzen weiter zu überwinden und die Einheit der Christen zu stärken, fügte er an. (vn v. 28.1.)