Der US-Bischof Robert W. Finn der Diözese Kansas City-Saint Joseph, der sich der Vertuschung von Kindesmissbrauch schuldig gemacht haben soll, tritt zurück.

Finn war im September 2012 von einem US-Gericht zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Er wurde für schuldig befunden, einen Priester, auf dessen Computer teils selbst produzierte Kinderpornografie gefunden wurde, nicht umgehend angezeigt zu haben. Finn war der erste ranghohe katholische Geistliche, der sich in einem Missbrauchsfall innerhalb der Kirche vor einem US-amerikanischen Gericht verantworten musste. Nach dem Urteil forderten Opfervertreter und zahlreiche römisch-katholische Laien einen Rücktritt oder eine Amtsenthebung Finns. Der Papst nahm am 21. April den Rücktritt des Bischofs nach Paragraph 401 §2 des Kirchenrechts an. Das bedeutet, dass der Bischof „aus gesundheitlichen oder anderen schwerwiegenden Gründen“ die Leitung der Diözese aufgibt. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Im Herbst 2014 leitete der Vatikan eine Untersuchung in Finns Diözese ein. Das Ergebnis blieb vertraulich. Der Präsident der Päpstlichen Kinderschutzkommission, Bostons Kardinal Sean Patrick O'Malley, hatte zuletzt eine strengere kirchenrechtliche Ahndung von Vertuschung sexuellen Missbrauchs gefordert. ((http://de.radiovaticana.va vom 21. 4.; Kathweb/KAP v. 24. 4.)