Innerkirchliche Reformansätze: (Frauen, Zölibat, wiederverheiratet Geschiedene, Moral ..)

Die „Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz“ (RKZ), der Zusammenschluss der römisch-katholischen Kantonalkirchen, tritt offiziell für die Zulassung zum Priesteramt ein unabhängig von Zivilstand und Geschlecht. Auf Antrag der Landeskirche Baselland hat die Plenarversammlung der RKZ diese Zielsetzung in ihre Strategieplanung für die Jahre 2020 bis 2023 aufgenommen. Im gleichen Passus des Dokuments setzt sich die RKZ dafür ein, dass die Kirche den Frauen aufgrund ihrer gleichen Würde auch gleiche Rechte einräumt und das Volk Gottes an Entscheidungen beteiligt. Die Zustimmung der am 28. November per Videokonferenz abgehaltenen Plenarversammlung zu dem Antrag der Landeskirche Baselland erfolgte mit gut zwei Dritteln der Stimmen, teilte Landeskirchenratspräsident Ivo Corvini der Baselbieter Synode mit. Die Landeskirche Baselland ist seit ihrer Gleichstellungsinitiative von 2014 durch ihre Kirchenverfassung verpflichtet, sich für dieses Anliegen einzusetzen. (www.kirche-heute.ch v. 2. 12.)

Der Erzbischof von Mexiko-Stadt, Kardinal Carlos Aguiar Retes, hat sich für eine zivile Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ausgesprochen. Kein Familienmitglied dürfe zurückgewiesen werden, sagte er laut dem Portal „Aristegui Noticias". Er sei da einer Meinung mit Papst Franziskus, der sich kürzlich in einem Dokumentarfilm ähnlich äußerte. „Alle seien Kinder Gottes, alle seien Mitglieder der Familie", so Aguiar Retes. Alle hätten das Recht auf ihre Familie. Es dürfe nicht sein, dass Söhne oder Töchter, die sich als homosexuell outeten, von den Eltern und ihrer Familie abgewiesen würden. (kna u. kap v. 14. 12.)

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, spricht sich für weitreichende Veränderungen in der Kirche aus. So hält der Limburger Bischof eine Änderung des Katechismus in Fragen der Homosexualität für notwendig und regt kirchliche Segnungen für Paare an, die nicht kirchlich heiraten können. „Wir brauchen hierfür Lösungen, die nicht nur im Privaten greifen, sondern auch eine öffentliche Sichtbarkeit haben, aber deutlich machen, dass keine Ehe gestiftet wird.“ Das sagte er im Interview mit der „Herder Korrespondenz“. Diese Segnungen seien ohne eine römische Approbation machbar. Um weiterreichende Veränderungen zu erreichen, hält er ein neues gesamtkirchliches Konzil für notwendig. „Wir werden im Synodalen Weg auch so fundamentale Fragen berühren, die weltkirchlich üblicherweise durch ein Konzil geklärt werden. […] „Ich bin sehr gespannt auf die Weltbischofssynode zur Synodalität. Da muss ja auch mal die Frage gestellt werden können, wann es die Perspektive auf ein Konzil hin geben kann.“ Zur Debatte über Reformen sagte Bätzing: „Es gibt so viele wichtige Anregungen. Wir sind in einem Zeitfenster, in dem wir wirklich etwas verändern können, davon bin ich überzeugt. Das müssen wir nutzen.” (herder korrespondenz u. vn v. 19. 12.)