Ökumene

Der „Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis" der Benediktinerabtei Niederaltaich (Bayern) geht an den rumänisch-orthodoxen Metropoliten Serafim (Joanta), wie „Pro Oriente" berichtet. Joanta ist Metropolit von Deutschland, Österreich, Zentral- und Nordeuropa. Der jährliche Preis gehört zu den renommiertesten ökumenischen Auszeichnungen im deutschen Sprachraum. Es werden damit Einrichtungen und Personen gewürdigt, die sich in besonderer Weise für die ökumenische Verständigung und Annäherung zwischen der römisch-katholischen Kirche und den Ostkirchen engagieren. Metropolit Serafim (72) ist u.a. auch seit 2018 der orthodoxe Ko-Vorsitzende des orthodox-katholischen Arbeitskreises St. Irenäus. Abt Emmanuel Heufelder (1898-1982), an dessen ökumenische Pionierleistung der Preis-Stifter Hanns Gierlichs (1907-1993) durch die Namensgebung des Preises erinnern wollte, leitete von 1934 bis 1968 die Abtei Niederaltaich. Er gab dem Kloster die ökumenische Ausrichtung, z. B. durch ihre Gottesdienste im römischen und byzantinischen Ritus. Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern gehören u.a. die österreichische Oberin Christine Gleixner und der Grazer orthodoxe Ökumene-Experte Prof. Grigorios Larentzakis. (kap v. 4. 8.)

Papst Franziskus hofft, dass die römisch-katholische Kirche und die Waldenser weiter aufeinander zugehen. Das ergibt sich aus einem Grußtelegramm, das sein Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an die Synode der Union der methodistischen und waldensischen Kirchen geschickt hat. Die Synode, die sich normalerweise einmal im Jahr in der Nähe von Turin trifft, wird am 22. August eröffnet. Vier Tage lang wollen sich die Teilnehmer online austauschen, vor allem zum Thema Evangelisierung. Papst Franziskus ist in seinem Telegramm „dankbar für die fruchtbare gegenseitige Öffnung und das Wissen umeinander, das die Beziehungen zwischen Waldensern und Katholiken voranbringt“. Er bete darum, „dass alle Christen großzügig auf dem Weg zur vollen Einheit weitergehen“. 2015 schickte der Papst erstmals eine Grußbotschaft. Die Waldenser wurden von dem Lyoner Kaufmann Petrus Waldes (1140-1206) gegründet. Sie zählen heute weltweit rund 100.000 Mitglieder, viele davon in Italien. In Rom betreiben sie eine Theologische Fakultät unweit des Vatikans. (vn [= Vatican News] v. 21. 8.)

Auf Einladung der Nationaldirektion der Katholischen Anderssprachigen Seelsorge hat in Wien ein ökumenischer Gebetsgottesdienst für Afghanistan unter der Leitung von Weihbischof Franz Scharl stattgefunden. Der Gottesdienst wurde von Mitgliedern der persisch-afghanischen katholischen Gemeinde gestaltet. Dabei kam besonders die Sorge um Frauen, Kinder, ethnische Minderheiten und Konvertiten zum Ausdruck. Auch jener afghanischen Konvertiten, die trotz ihrer Taufe von Österreich nach Afghanistan abgeschoben wurden und nun hochgradig gefährdet seien, habe man gedacht. In den Fürbitten wurde deshalb nicht nur für die Opfer von Verfolgung und Terror, sondern auch um Umkehr für jene gebetet, „die aus Verblendung und Hass andere unterdrücken und verfolgen“. An dem Gottesdienst nahmen auch Vertreter der Päpstlichen Missionswerke Missio, des Koordinationsbüros der Österreichischen Bischofskonferenz für Katechumenat und Asyl sowie der freikirchlichen Organisationen „Open Doors“ und AVC („Aktion für verfolgte Christen“) teil. (kap u. vn v. 21. 8.)

Die römisch-katholische und evangelische Kirche sowie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) haben zu einem ökumenischen Gottesdienst im Gedenken an die Opfer des verheerenden Hochwassers vom Juli eingeladen. Im Aachener Dom werden dazu neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, auch Betroffene, Helferinnen und Helfer und Notfallseelsorger erwartet. Zu dem Trauerakt, der live im ZDF übertragen wird, sind auch Repräsentanten der Nachbarländer Belgien, Niederlande und Luxemburg geladen. (kna u. vn v. 27. 8.)

Bereits zum zweiten Mal findet im Innsbrucker Dom ein ökumenisches Friedensgebet für Afghanistan statt. Die Gemeinschaft Sant'Egidio hat dazu aufgerufen, woraufhin sich bereits vergangene Woche viele Gläubige, darunter Bischof Hermann Glettler, zu diesem Zweck versammelt haben. Ausdrücklich zum Gebet und zum Fasten für Afghanistan hat auch Papst Franziskus in seiner Angelus-Ansprache alle Gläubigen weltweit aufgefordert. In historischen Momenten wie diesen dürfe niemand gleichgültig bleiben. (kap u. vn v. 30. 8.)