Politiker und Kirchenvertreter haben nach dem Tod von Papst Benedikt XVI. die Leistungen des emeritierten Papstes gewürdigt. Die Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, hat den Katholiken ihr Beileid ausgesprochen. „In Gedanken bin ich bei allen, die um den gestorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. trauern, insbesondere bei unseren katholischen Glaubensgeschwistern in den Erzbistümern Hamburg und Berlin". (www.sueddeutsche.de v. 1. 1.)
Das theologische Denken des verstorbenen Papstes Benedikts XVI. war aus Sicht des evangelischen Theologen Friedrich Wilhelm Graf stark von protestantischen Religionswissenschaftlern geprägt. „Offenkundig waren sie für die Profilierung seines Denkens wichtiger als katholische Theologen", schreibt der Münchner Theologe in einem Gastbeitrag für die „Welt". Benedikt XVI. „arbeitete sich an historisch-kritisch denkenden protestantischen Gelehrten ab“, die er als „intellektuell überlegen“ ansah. Schon seine frühen Texte zeigten, dass er neben den Kirchenvätern vor allem liberalprotestantische Theologen aus dem Deutschen Kaiserreich gelesen habe wie z. B. Adolf von Harnack, Ernst Troeltsch und den Neutestamentler Rudolf Bultmann. Von ihnen allen habe er entscheidende Begriffe und Denkmuster aufgenommen. In der Freiburger Rede (2011) habe er z. B. den Begriff der „Entweltlichung" von Bultmann entlehnt, ihn auf sein Kirchenverständnis umgedeutet und eine neue „Entweltlichung" der Kirche gefordert. (kna u. vn v. 6. 1.)
Papst Franziskus hat den Christen zum Weihnachtsfest gratuliert, die am 6/7. Januar nach dem Julianischen Kalender das Christfest feiern: „Von Herzen sende ich meine besten Wünsche an die Gemeinschaften der Ostkirchen, […] besonders an das gepeinigte ukrainische Volk. Möge die Geburt des Erlösers Hoffnung schenken und zu konkreten Schritten anregen, die endlich zum Frieden führen“, so Franziskus auf seinem deutschsprachigen Twitter-Account. (vn v. 7. 1.)
Das Kloster Einsiedeln hat zusammen mit dem Verband der orthodoxen Kirchen des Kantons Zürich und dem Grossmünster ein ökumenisches Friedensgebet für die Ukraine organisiert. „Die Kirchen aller Konfessionen setzen in Zeiten des Krieges ein Zeichen für den Frieden". Im reformierten Grossmünster sind übrigens auch die Zürcher Stadtheiligen Felix und Regula begraben, die auch in den orthodoxen Kirchen sehr verehrt werden. Der Ökumene-Verantwortliche der Schweizer Bischofskonferenz, der Churer Bischof Joseph Bonnemain, ruft für den 24. Februar, den Jahrestag des russischen Angriffs, gemeinsam mit der „Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz“ zu ökumenischen Friedensgebeten für die Ukraine auf. (kath.ch u. vn v. 12. 1.)
Zum Auftakt der Gebetswoche für die Einheit der Christen ruft Papst Franziskus auf: „Zu Beginn der Gebetswoche für die Einheit der Christen lade ich jeden von euch ein, dafür zu beten und zu arbeiten, dass unter allen, die an Christus glauben, der Weg zur vollen Gemeinschaft immer stärker bekräftigt wird“. Die diesjährige „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ steht unter dem biblischen Motto „Tut Gutes! Sucht das Recht!". Sie endet am 25. Januar mit einer ökumenischen Vesper unter Leitung des Papstes in der römischen Basilika Sankt Paul vor den Mauern. (vn v. 18. 1.)
Christen aus Finnland schicken jedes Jahr zur Weltgebetswoche für die Einheit der Christen eine ökumenische Delegation in den Vatikan. Die unter den Christen erreichte Einheit ist jetzt schon „groß“, stellte Papst Franziskus gegenüber den Gästen aus Finnland fest. Es sei „wichtig, gemeinsam zu beten“ und „intensiv daran zu arbeiten, dass die Spaltungen überwunden werden“. Es gelte, den Wunsch Jesu zu erfüllen, dass alle seine Jünger „eins seien, damit die Welt glaube“ (vgl. Joh 17.21). „Wir sollten eine richtiggehende Leidenschaft entwickeln – eine Leidenschaft, die aus der Liebe zur Gemeinschaft kommt, aus der Sehnsucht, das Gegenzeugnis zu überwinden, das sich aus den historischen Verwerfungen unter den Christen ergibt. […] Es braucht vor allem heute einen brennenden Eifer für das Evangelisieren, weil man beim gemeinsamen Verkünden wiederentdeckt, dass wir Brüder und Schwestern sind. […] Da wir die eine Taufe empfangen haben […] sind wir versöhnte Kinder….“ (vn v. 19. 1.)
Der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics hat zu mehr Mut in der Ökumene aufgerufen. Er stand in der evangelischen Kirche in Gols gemeinsam mit dem evangelischen Superintendenten Robert Jonischkeit und Pfarrerin Ingrid Tschank einem ökumenischen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen (18.-25. Jänner) vor. www.p-udo-ja.at v. 22. 1.
Zur Gebetswoche für die Einheit der Christen ist in der römisch-katholische Kirche St. Franziskus in Wels ein TV-Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) gefeiert worden. Mit der Gemeinde feierten u.a. der armenisch-apostolische Bischof und ÖRKÖ-Vorsitzende Tiran Petrosyan, Bischof Manfred Scheuer und die evangelische Oberkirchenrätin Ingrid Bachler. „Jesus Christus ist der Friede in Person", so Bischof Scheuer in seiner Predigt. Und es sei ein konfessionsübergreifender Auftrag der Kirchen, „Gottes Friedensbewegung auf der Erde zu sein". Neben Scheuer, Petrosyan und Bachler standen dem Gottesdienst auch der emeritierte altkatholische Bischof Johannes Okoro, die Kirchenvorständin der methodistischen Kirche in Österreich Doreen Ighama, sowie Diakon Nemanja Micic von der serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde in Wels vor. Dem ÖRKÖ gehören 17 Kirchen an: die Altkatholische Kirche, Anglikanische Kirche, Armenisch-apostolische Kirche, Bulgarisch-Orthodoxe Kirche, Evangelische Kirche A.B., Evangelische Kirche H.B., Evangelisch-methodistische Kirche, Griechisch-Orthodoxe Kirche, Koptisch-Orthodoxe Kirche, Römisch-Katholische Kirche, Rumänisch-Orthodoxe Kirche, Russisch-Orthodoxe Kirche, Serbisch-Orthodoxe Kirche und Syrisch-Orthodoxe Kirche. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche, der Bund der Baptistengemeinden und die Neuapostolische Kirche sind "Mitglieder mit beratender Stimme". Weitere Institutionen bzw. Organisationen besitzen Beobachterstatus. (kap u. vn v. 22. 1.)