"Kirchenmilieustudien und ihre Bedeutung für die Pastoral“

01.12.2013, Teresa Schweighofer

Diesen Vortrag hielt die Referentin vor dem "Lainzer Kreis" am 20. Oktober 2013 im Kardinal-König-Haus.

Sehr geehrte Damen und Herren,
Es freut mich sehr, dass ich heute hier bei Ihnen sein und Ihnen etwas über die Bedeutung der modernen Milieuforschung erzählen darf. Ich danke Ihnen für die Einladung hier vor Ihnen zu sprechen.

Wie bereits erwähnt bin ich derzeit Assistentin am Institut für Praktische Theologie hier in Wien. Einen Teil dessen, was ich Ihnen hier vorstellen werde, hat aber seinen Ursprung in der Steiermark, genauer am Institut für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie der Universität Graz. Hier habe ich meine Diplomarbeit geschrieben und habe die vergangenen 2 Jahre gemeinsam mit Prof. Rainer Bucher an einer Untersuchung zur Milieuabdeckung in steirischen Pfarrgemeinden gearbeitet. Über unsere Ergebnisse werde ich Ihnen etwas später berichten.

Zuvor möchte ich eine kurze Einführung in die moderne Milieutheorie und –forschung geben. In einem zweiten Schritt die bereits im Titel angekündigten „Kirchenmilieustudien“ der Sinus-Sociovision in Deutschland vorstellen und im Zuge dieser Vorstellung auch auf unser eigenes steirisches Projekt eingehen.

Abschließend stelle ich Ihnen ein paar Thesen zu Chancen und Grenzen der Verbindung von moderner Milieuforschung und Pastoralem Handeln vor.

1. Moderne Milieutheorie allgemein

Nun aber in medias res – eine kurze Einführung in die moderne Milieutheorie und –forschung. Diesen ersten Teil habe ich unter die Frage: „Wie beschreibt man Gesellschaft“ gestellt. Welches Bild stellt am besten dar, wie unsere Gesellschaft aufgebaut ist? Welches Modell kommt unserer gesellschaftlichen Realität am nächsten?

Diese Grundfrage der Soziologie beschäftigt die Menschheit schon lange und immer gab es Vorstellungen davon wie eine Gesellschaft aufgebaut ist. Es ging und geht auch heute dabei vor allem darum herauszufinden, wie wahrnehmbare Unterschiede zwischen den Menschen zusammenhängen.

Klassisch löste man dieses Problem indem man sich die Gesellschaft als Pyramide vorstellte, mit einer breiten Basis an Untergebenen – die Unterschicht mit geringen materiellen Möglichkeiten und wenig politischem Einfluss. Darüber die Mittelschicht, die, was ihre materiellen Verhältnisse und politische Einflussnahme betrifft schon besser gestellt waren und an der Spitze schließlich die Oberschicht, die am wohlhabendsten und meistens auch machtvollsten waren. Das Kriterium der Einteilung war also der soziokulturelle Status, den man innehatte: Je höher, desto bessergestellt.

Die klassische Soziologie spricht hier von Schichten oder im marxistischen Vokabular von Klassen. Mit fortschreitender Industrialisierung wurde die Mittelschicht hierzulande die „breite Masse“ und das Bild veränderte sich. Immer noch war aber der materielle Status und das Bildungsniveau ausschlaggebend für die Einordnung des Einzelnen.

Warum ist man nicht einfach bei diesem Modell geblieben?

Um zu demonstrieren, warum solche Schichtmodelle unserer gesellschaftlichen Realität nicht mehr gerecht werden, lade ich Sie zu einem kurzen Gedankenexperiment ein:
Stellen Sie sich bitte zwei Männer vor. Beide sind 1948 geboren und feiern heuer 65. Geburtstag. Beide sind in Großbritannien aufgewachsen, sind verheiratet und haben erwachsene Kinder. Beide Männer haben ein gut gefülltes Bankkonto und sind beruflich erfolgreich.

Aufgrund dieser Informationen kann man davon ausgehen, dass die beiden in ähnlichen Lebensverhältnissen leben und einander durchaus ähneln, oder?

Weit gefehlt: Die eben dargestellten Lebensdaten treffen gleichermaßen auf Ozzy Osborne, The Prince of Darkness, und Prince Charles zu. Ich kenne die beiden Herren zwar nicht persönlich bin mir aber sehr sicher, dass sich zwischen den Lebensstilen der beiden nicht viele Parallelen finden lassen.

Dieses Phänomen nennt man „soziodemographische Zwillinge“.

Das Wissen um den sozioökonomischen Status einer Person reicht also nicht mehr um treffsicher etwas über den Lebensstil, ihre Vorlieben und Werte auszusagen. Zu weit fortgeschritten sind die Diversifizierungsprozesse in unserer Gesellschaft und zu hoch unser Individualisierungsgrad.

Wie gelingt es aber dennoch in Zeiten einer „neuen Unübersichtlichkeit“ (J. Habermas) ein realistisches Bild der Gesellschaft zu bekommen?

Modetrends und Szenenbildungen brachten den Bamberger Sozialwissenschaftler Gerhard Schulz schließlich auf die Idee nach Lebensstil-Milieus in der Gesellschaft zu forschen. (vgl. Die Erlebnisgesellschaft. Eine Kultursoziologie der Gegenwart)

Der Begriff Milieu, uns häufig in Verbindung mit Berufsständen oder Konfessionen bekannt – das Arbeitermilieu, das katholische Milieu – bezieht sich hier auf gemeinsame ästhetische Interessen und Lebensstile. Aus dieser Vorstellung von Gesellschaft entwickelte das Sozial- und Marktforschungsinstitut Sinus Sociovision schließlich die berühmt gewordenen Sinus-Milieus.

Sie selbst definieren Milieus wie folgt:
Die Sinus-Milieus gruppieren Menschen, die sich in ihrer Lebensauffassung und Lebensweise ähneln.
Grundlegende Wertorientierungen gehen dabei ebenso in die Analyse ein wie Alltagseinstellungen – zur Arbeit, zur Familie, zur Freizeit, zu Geld und Konsum.

Zentral sind also nicht mehr gemeinsame Konfession oder soziale Schicht sondern eine bestimmte Lebensauffassung und Wertorientierung. Diese Kriterien ersetzen allerdings nicht die soziale Lage sondern ergänzen sie um eine weitere Dimension. Es ergibt sich somit ein Koordinatensystem mit zwei Achsen, die eine zweidimensionale Fläche aufspannen.
Zum einen bleibt die Einteilung in Ober-, Mittel- und Unterschicht, die Einteilung nach dem soziokulturellen Kapital entlang der y-Achse. Je höher, desto wohlhabender und einflussreicher. Entlang der x-Achse jedoch wird das jeweilige Modernitätsverständnis und die Lebenseinstellung gemessen. Diese Achse ist selbst wieder in drei Bereiche unterteilt, der traditionellen Grundorientierung, der modernen Grundorientierung und der postmodernen Grundorientierung, die als Neuorientierung bezeichnet wird. Diese drei Bereiche haben selbst je zwei Teilbereiche, auf die ich hier allerdings nicht näher eingehen kann, wie auch auf die theoretischen Hintergründe dieser Einteilung.

In dieser Fläche lassen sich nun gesellschaftliche Positionen festmachen, die sowohl die materiellen Möglichkeiten als auch die Wertvorstellungen berücksichtigen. Gerne können auch sie sich überlegen, wo in dieser Fläche, sie sich vermutlich befinden.

Sinus-Sociovision hat in dieser Fläche schließlich auf Grundlage zahlreicher qualitativer Interviews neun Sinus-Milieus modelliert, die Gruppen Gleich Gesinnter (die 3 Gs) repräsentieren.

Dabei existieren diese Milieus natürlich nicht als reale Gruppen, Sie fühlen sich nicht als Mitglied des Performer Milieus, und dennoch finden Sie Personen, die dem gleichen Milieu wie Sie entstammen, sympathischer als andere. Sie „ticken“ gleich, teilen gemeinsame Werte, Vorstellungen, Vorlieben und haben ein ähnliches ästhetisches Empfinden, sie finden ganze ähnliche Sachen schön. Hingegen können Sie gar nicht verstehen, wie andere Menschen bestimmte Musik hören oder Zeitschriften lesen können, wie diese ihre Wohnungen einrichten oder ihre Freizeit verbringen. Ja, zwischen einzelnen Milieus, vor allem den diametral entgegen liegenden Milieus bestehen sogar gewisse „Ekelgrenzen“, die nur sehr schwer zu überwinden sind. Natürlich können Sie mit Menschen aus allen anderen Milieus Kontakt aufnehmen, so richtig „warm“ werden Sie mit Ihnen aber vermutlich nicht, oder nur sehr langsam.

Um das ganze etwas plastischer zu machen stelle ich Ihnen zum Abschluss dieser Kurzeinführung in die Milieutheorie zwei Milieus etwas näher vor.

1. Die Konservativen:
Sie entstammen der oberen Mittelschicht und der Oberschicht und sind im Modell links oben verortet. Sie repräsentieren das klassische Bildungsbürgertum. Sie fühlen Sich als Vertreter des klassischen Establishments, haben mittlere bis höhere Bildungsabschlüsse. Eine humanistisch geprägte Pflichtauffassung, konservative Kulturkritik und Exklusivitäts- und Führungsansprüche zeichnen sie aus. Sie sind häufig verheiratet und leben mit Ihren Kindern im Haushalt. Der Altersschwerpunkt liegt bei 40 bis 60 Jahren. Sie schätzen gepflegte Umgangsformen und haben klare Vorstellungen vom richtigen Leben, dem richtigen Auftreten sowie von einer guten Gesellschaft.

Man findet Sie häufig bei hochkulturellen Veranstaltungen (Oper, klassische Konzerte, Museen und Galerien). Sie interessieren sich sehr für gesellschaftliche Vorgänge, Politik und Kirche, Sie fordern Mitspracherechte und soziales wie karitatives Engagement. Zu Unkultiviertheit, Mittelmäßigkeit und einer „Anything goes“-Mentalität gehen Sie auf Distanz. Eine intakte Großfamilie ist ihnen sehr wichtig.

Ihre ästhetischen Vorlieben lassen sich durch diese Bilder „konservativer Wohnlandschaften und Hausaltäre“ gut veranschaulichen. Die Sinus-Milieus sind vor allem auch durch Ihre Zusammenstellung milieutypischer Wohnzimmer bekannt geworden, die das theoretische Konstrukt mit Leben füllen. Vermutlich kennen Sie jemanden, bei dem zu Hause es ganz ähnlich aussieht, vielleicht sogar bei Ihnen zu Hause.

Ich selbst habe erlebt, wie sehr diese Bilder mich geprägt haben, vor allem als ich mich beim Begleiten von Sternsingergruppen immer wieder dabei ertappte, dass ich milieutypische Einrichtungen wiedererkannte.

Im Kontrast zu diesem Milieu und um Ihnen deutlich zu machen, wie groß die Unterschiede zwischen Milieus sein können, möchte ich Ihnen noch das Milieu der Hedonisten kurz vorstellen.

2. Hedonisten:
Die spaß- und erlebnisorientierte moderne Unterschicht / untere Mittelschicht konzentriert sich vor allem auf ihr Leben im Hier und Jetzt. Sie verdienen meist als einfache oder mittlere Angestellte, Arbeiter oder Facharbeiter ihr Geld und in diesem Milieu gibt es eine leicht überdurchschnittliche Arbeitslosenquote. Der Altersschwerpunkt liegt bei 30-40 Jährigen und es findet sich hier ein überdurchschnittlicher Anteil an Schülern, Studenten und Lehrlingen. Hoch ist auch der Anteil an ledigen Menschen, die teilweise mit Ihrem Partner in einem gemeinsamen Haushalt leben. Kinder hat nur jede(r) Zweite.

Sie verweigern sich den Konventionen und Verhaltenserwartungen der Leistungsgesellschaft und haben eine große Veränderungs- und Experimentierfreude. Es gibt eine hohe IT-Affinität. Das Inszenieren von Widersprüchen, das Spielen mit Rollen und Lebensstilen sowie Spontanität zeichnen sie aus.

Gleichzeitig sind Jugendlichkeits- und Körperkult mächtige Lifestyle-Normen im Milieu. Wichtig ist den Angehörigen dieses Milieus, Spaß zu haben. Action und Entertainment, Abwechslung, Bewegung, Unbekümmertheit und Risiko ziehen sie an.

Abstoßend finden Hedonisten Spaßverderber und Spießer, Erfolgs- und Karriereorientierung. Verzicht, Disziplin, Ordnung und Sauberkeit, von solchen Werten distanzieren sie sich eher.

Auch hier möchte ich Ihnen wieder einen Eindruck über typische Wohlfühlzonen und Einrichtungsformen geben.

Sie merken schon an meiner Beschreibung, dass es sich hierbei um eine Typologie handelt, die immer etwas Klischeehaftes an sich hat. Jedes Modell, soll es nicht unübersichtlich werden, verringert Komplexität und wird etwas pauschal. So auch die Sinus-Milieus. Den „Konservativen“ oder den „Hedonisten“ in Reinkultur finden Sie sehr selten, und dennoch zeigen auch andere Ergebnisse der Milieuforschung, dass es sich hier um ein Modell handelt, das einen Teil der Realität erfassen kann.

Gleichzeitig gibt es wie in jedem Modell gewisse Unschärfen, die aber nicht nur theoretischer Natur sondern auch als reale Unschärfen bestehen. Wir passen eben nicht immer ganz genau in ein Milieu hinein und wenn Sie Lust bekommen haben und sich die anderen Milieus auch einmal genauer ansehen wollen, so werden Sie Anteile mehrerer Milieus an sich entdecken. Und dennoch werden Sie sich einer Milieulogik und einem Lebensstil verbundener fühlen als anderen. Diesen Unschärfen versucht das Sinus-Milieumodell durch Überlappungen einzelner Milieus gerecht zu werden. Auch gibt es bereits Studien zu möglichen Milieuwechseln im Lebensverlauf, die allerdings im Großen und Ganzen zeigen, dass wir unserer Grundeinstellung weitgehend treu bleiben.

Zentrale Bedeutung haben die Sinus-Milieus in der Werbung und Marktforschung bekommen, so sind große Firmen und Konzerne wie Siemens, Bank Austria, Telekom Austria, VW, Alfa Romeo, Kraft Foods, Unilever und Nestlé unter den Kunden des Sinus-Instituts zu finden.

Entsprechend dem Milieu, das mit einem Produkt angesprochen werden soll, kann so die Werbung passgenau abgestimmt werden, was die Sujets und Ästhetik betrifft. Auch diese Erfahrung habe ich selbst in meiner Beschäftigung mit den modernen Milieutheorien gemacht: Man beginnt Werbespots und Plakatwände mit neuen Augen zu sehen.

Neben diesen Kunden aus der Wirtschaft hat aber auch die Katholische Kirche in Deutschland Sinus-Sociovision beauftragt, eine Studie für Sie durchzuführen und in gewisser Weise eine Marktanalyse vorzunehmen.

Wir kommen zum zweiten Teil dieses Referats: „Die Kirchenmilieustudien“.

2. Die Ergebnisse der „Kirchenmilieustudien“

a) Sinusstudien

Was sagen uns diese Studien nun über Pastoral und Kirche?

Das erste Mal im Jahr 2005 hat das Sinus-Institut im Auftrag der Mediendienstleistung GmbH für die Publizistische Kommission der Deutschen Bischofskonferenz eine Studie zur „religiösen und kirchlichen Orientierung in den Sinus-Milieus“ durchgeführt. Dazu wurden anhand des bereits bestehenden Sinus-Milieu-Modells 70 Einzelinterviews mit typischen Vertretern aller Milieus durchgeführt und zusätzlich mit 10 Gruppeninterviews – wobei jede Gruppe aus 10 Personen aus dem gleichen Milieu bestand – ergänzt. Die zusätzlichen Erhebungsthemen waren „Lebenssinn, Wohlbefinden, Spiritualität, Glaube, Religion, religiöse Praxis, Wahrnehmung der katholischen Kirche, Wünsche und Erwartungen an die Kirche. Diese Studie wurde 2012 wiederholt mit dem Ziel ein Update zu erhalten. Diesmal wurden die bereits genannten Themen um die Bereiche Teilnahme am kirchlichen Leben, ehrenamtliches Engagement, kirchliche Kommunikation ergänzt.


Die Ergebnisse sind, wie die abgefragten Themen schon zeigen, sehr umfassend und eine Darstellung aller interessanter Ergebnisse würde bei weitem diesen Raum sprengen. Deshalb habe ich ein paar Ergebnisse ausgewählt, die meiner Meinung nach für diesen Kreis von Bedeutung sein könnten. Zusätzlich stelle ich Ihnen hier die Ergebnisse der Studie von 2012/13 vor und lasse die Ergebnisse von 2005 weitgehend unberücksichtigt. Auch aus diesem Längsschnitt ergeben sich interessante Erkenntnisse. Im Großen und Ganzen stimmen die Ergebnisse der beiden Studien miteinander überein, was die Grundausrichtung der Milieus betrifft.

Auch kann ich Ihnen nicht zu den einzelnen Ergebnisse jeweils alle Milieueinstellungen vorstellen, da auch dies zu lange dauern würde, sondern stelle Ihnen die Einstellungen der bereits exemplarisch vorgestellten Milieus der Konservativen und Hedonisten dar. Sollten Sie Interesse an einem Milieupanorama haben, habe ich ein paar Kopien der Übersichten aus der Studie mitgebracht.

Welche Erkenntnisse lassen sich aus diesen Umfragen ziehen?

1. Die Milieuverengung

Vermutlich am bekanntesten wurde die These der Milieuverengung, als erstes von Michael N. Ebertz 2006 formuliert: „Offensichtlich erfährt sie (die Kirche, Anm. TS) seit einiger Zeit eine Milieuverengung, ist sie doch (…) von insgesamt zehn deutlich voneinander unterscheidbaren Milieus nur noch in drei Milieus verankert: im Milieu der Konservativen, der Traditionsverwurzelten und der Bürgerlichen Mitte.“ 1)

Auch 2013 hat sich diese Situation kaum verändert:
In dieser Grafik sehen Sie zwei braun eingefärbte Milieus, die unter den Mitgliedern der katholischen Kirche in Deutschland überrepräsentiert sind, d.h. dass ihr Anteil an der Gesamtheit aller Mitglieder höher als der Durchschnitt von 34% ist.

Die beiden weißen Milieus – die Prekären und die Expeditiven sind deutlich unterrepräsentiert. Alle orange eingefärbten Milieus liegen im Durchschnitt, wobei der für Deutschland bei ca. 34% liegt, also ein Drittel der Milieuangehörigen sind Mitglied der römisch katholischen Kirche.

Das positive an diesem Ergebnis ist, dass Kirche noch in allen Milieus vertreten ist. Gleichzeitig wird hier empirisch belegt, was aufmerksame BeobachterInnen der kirchlichen Landschaft bereits wahrgenommen haben – in der Kirche trifft man v.a. auf einen ganz besonderen Schlag von Menschen, und diese haben eben eine gemeinsame Grundorientierung.

2. Unterschiedliche Einstellung zu Glaube und Religion:

Aus dem zuvor über Lebensstil-Milieus allgemein Gesagten ergibt sich natürlich auch, dass die Ideen vom Guten, Schönen und Wahren sowie davon was dem Leben Sinn gibt sehr unterschiedlich ausfallen. Das betrifft auch die Einstellungen zu Glaube und Religion.

Konservative beispielsweise geben an, dass Religion als Teil der Familientradition und Hüterin traditioneller Werte eine wichtige Rolle spielt. Häufig trifft man in diesem Milieu auf rational-distanzierte Auseinandersetzung mit Glaubensfragen, Ethik und Moral. Der Lebenssinn besteht darin, dass der Wohlstand und die Familientraditionen bewahrt werden und man Verantwortung in der Welt übernimmt.

Ganz anders die Lebensphilosophie der Hedonisten: Genießen - nicht warten ist hier die Devise, spontan und grenzenlos im Hier und Jetzt leben. Man ist auf der Suche nach sich selbst, hat Sehnsucht nach sozialer Akzeptanz und Geborgenheit und versucht sich das Leben so angenehm als möglich zu gestalten. Glaube und Religion haben im Alltag wenig Bedeutung, die Regeln und Moralvorstellungen der Religionen werden als einengend und spaßfeindlich wahrgenommen. Man hat stark individualisierte Glaubenskonzepte – losgelöst von Kirche, Religion und teilweise sogar Gott.

Es zeigt sich also, dass man es auf diesem Feld mit einer sehr pluralen Situation zu tun hat, mit teilweise sich widersprechenden Einstellungen und Lebenskonzepten.

3. Unterschiedliche Wahrnehmungen von Kirche

Nicht weniger Plural sind die Wahrnehmungen, die die verschiedenen Milieus von der Kirche haben:
So sieht das Milieu der Konservativen die Kirche etwa als Bewahrerin des kulturellen Erbes mit einer 2000 Jahre alten Tradition – so etwas fällt schon ins Gewicht. Positiv bewertet wird die Öffnung und Demokratisierung, die am 2. Vatikanischen Konzil herbeigeführt wurde. Kritisch sieht man die unbewegliche Kirchenleitung, vor allem rund um das Problem des Priestermangels. Sehr gering ist die Neigung zum Kirchenaustritt: Unverständliche Entscheidungen der Kirchenleitung berühren nicht den persönlichen Glauben.

Hedonisten nehmen an der Kirche vor allem ihre erhabenen, glanzvollen Rituale wahr, aber eben auch eine große Lustfeindlichkeit und einen gewissen formalisierten Kinderglauben.
Trotz vereinzelter Wahrnehmungen von Verjüngungstendenzen z.B. durch Gospelmessen, hat man ein eher formales Verhältnis zur Kirche.

Allgemein wird die Kirche in der aktuellen Studie in einer doppelt prekären Lage wahrgenommen: Durch den Missbrauchs Skandal hat die Glaubwürdigkeit der Institution massiv gelitten, gerade auch unter den treuen Anhängern. Gleichzeitig nimmt man die großen Strukturreformen und ihre Auswirkungen eher skeptisch wahr: Großpfarreien, orts- und kulturfremde und teilweise auch wenig sprachkundige Priester aus dem Ausland, Schließung kirchlicher Einrichtungen und das Zurückfahren der Kompetenzen von Laien durch Verfügungen aus Rom.

In gleicher Weise würden sich auch die Themen Erwartungen an die Zukunft von Kirche, Teilnahme am Kirchlichen Leben, Einstellung zum ehrenamtlichen Engagement und kirchlicher Kommunikation etc. von einander unterscheiden.
Als Überblick habe ich Ihnen hierzu nur noch eine Folie mit einer Übersicht der unterschiedlichen Kirchenbilder, Erwartungen an die Kirche und an die Hauptamtlichen mitgebracht, die Sie auch auf ihrem Handout finden. Ich habe diese weitgehend von Heinzpeter Hempelmann übernommen.

b) Steirische Studie

An dieser Stelle möchte ich Ihnen noch in aller Kürze etwas über die in den vergangenen zwei Jahren in der Steiermark durchgeführte Studie zur Milieuabdeckung in steirischen Pfarrgemeinden und unseren Ergebnisse erzählen:
Ausgangspunkt hierzu war, dass die bis dahin publizierte Sinus-Milieustudie von 2005 zwar nach der grundsätzlichen Zugehörigkeit zur katholischen Kirche fragte, aber keine Angaben über die Beziehung einzelner Milieus zur Kirche vor Ort, zur Pfarrgemeinde, machte. Nun werden Sie mir sicher zustimmen, wenn ich behaupte, dass die Mitgliedschaft in der röm-kath. Kirche noch nicht viel über den Kontakt zu einer Pfarrgemeinde aussagt. Diese Lücke wollten wir zumindest für die Steiermark füllen und haben deshalb in 9 repräsentativen Pfarren der Steiermark eine Umfrage zu Lebensstil und Einstellung der Menschen gemacht. Dazu haben wir das Milieukonzept der DELTA-Milieus übernommen, das Carsten Wippermann – ehemaliger Mitarbeiter bei Sinus Sociovision und seit 2010 selbstständig – entwickelt hat und das große Ähnlichkeiten mit dem Modell von Sinus besitzt.

Von Wippermann bekamen wir auch den sog. Milieuindikator, einen Fragebogen mit ca. 45 Statements zu denen die Befragten entlang einer vierteiligen Skala Stellung beziehen sollte. Ergänzt wurde dieser Fragebogen durch Fragen zum Kontakt zur Pfarrgemeinde vor Ort und den Hauptamtlichen und soziodemographischer Fragen.

Im Mai und Juni 2012 teilten die Hauptamtlichen SeelsorgerInnen dieser 9 Pfarren die Fragebögen an all jene aus, mit denen Sie mehr oder weniger direkten Kontakt hatten (z.B. PGR-Sitzung, Taufgespräch, Sozialkreis etc.) und auch die Besucher von Gottesdiensten eines Wochenendes wurden gebeten den Fragebogen auszufüllen.

Insgesamt kamen so 679 Fragebögen zusammen von denen 631 ausgewertet werden konnten.

Die wichtigsten Ergebnisse darf ich ihnen nun präsentieren.

In Anlehnung zur These von der Milieuverengung konnten wir eine doppelte Filterwirkung feststellen:
Zum einen bestätigen sich hier die Ergebnisse der Sinus-Milieustudien: Die traditionellen Milieus sind auch in der Pfarrgemeinde überrepräsentiert. Trotzdem gibt es in allen bis auf einer der untersuchten Pfarren alle 9 DELTA-Milieus. Das bezeichneten wir als eine erste Filterwirkung, die sich eben auch für die Pfarrgemeinden bestätigt hat.
Die Ergebnisse zeigen aber auch eine weitere Filterwirkung, nämlich, dass das Milieu der Postmateriellen noch viel stärker als bisher angenommen unter den Gemeindemitgliedern vertreten ist. Im Vergleich zu ihrem Anteil in der Gesamtgesellschaft ist ihr Anteil doppelt so hoch.

Es gibt aber auch ein Milieu, das besonders stark unterrepräsentiert ist, das der Prekären, also derer, die um Anschluss bemüht sind und oft von Armut betroffen oder bedroht sind.

Diese sind nur zu einem Fünftel der gesamtgesellschaftlichen Quote vorhanden!

Die Pfarrgemeinde wirkt gegenüber der Kirchenzugehörigkeit also als ein weiterer Filter, und ist ein Feld in dem sich Postmaterielle, salopp könnte man sie als alt-68er bezeichnen, die ein hohes soziales Engagement aufweisen und sehr für soziale Fragen und Umweltthemen einsetzen , wo sich eben diese Postmateriellen vermehrt finden lassen.

Ganz im Gegenteil dazu finden die Prekären in der Pfarrgemeinde anscheinend keinen passenden Ort. Die Gründe hierfür können nur vermutet werden, Daten gibt es dazu nicht.

Derzeit wird zusammen mit Studierenden noch eine milieusensible Analyse der Pfarrblätter der untersuchten Gemeinden durchgeführt, deren Ergebnisse aber leider erst Anfang November feststehen.

1. III) Chancen und Grenzen der Milieuforschung

Mit Blick auf die Zeit möchte ich nun in einem dritten Schritt ein paar Thesen zu Chancen und Grenzen der
Milieuforschung im Zusammenhang mit Pastoraltheologie und pastoralem Handeln vorstellen.

a. Milieuforschung ist eine nützliche Sehhilfe aber keine theologische Wahrheit.

Es ist wichtig in den Ergebnissen der Milieustudien das zu sehen, was sie sind: ein Bild von Gesellschaft neben anderen. Ihre Leistung liegt m.E. vor allem darin, Diversität und Pluralität heute sichtbar und wahrnehmbar zu machen und kann so helfen eigene blinde Flecke – eben über die Rückspiegelung durch Fremdes – besser in den Blick zu bekommen.

Man darf allerdings nicht den Fehler eines naturalistischen Fehlschlusses machen und dem Modell der Milieus normativen Wert beimessen: Schon in den letzten 12 Jahren haben sich die Milieus in ihrer Bezeichnung, Ausbreitung und Lage mehrmals verändert. Diese Studie sagt etwas über die aktuelle Situation aus, wie damit umzugehen ist, sagt sie uns nicht!

Sie ist auch selbst keine theologische Wahrheit, obwohl sie als Sehhilfe in Anlehnung an GS 5 „dem Menschen nicht nur ein besseres Wissen um sich selbst (vermitteln); sie helfen ihm auch, in methodisch gesteuerter Weise das gesellschaftliche Leben unmittelbar zu beeinflussen.“ (GS 5)

Die Studie kann Mittel pastoralen Handelns sein aber niemals selbst Zweck und Ziel.

b. Es braucht eine tiefgehende theologische Reflexion der Ergebnisse.

Die sozialwissenschaftlichen Ergebnisse bleiben hinter ihrer theologischen Relevanz zurück, wenn wir sie lediglich als Möglichkeiten der besseren Kommunikation mit kirchenfernen Milieus wahrnehmen. Viel mehr stellen Sie Kirche und Theologie vor Fragen, die sie selbst in Ihrem Selbstverständnis betreffen.

Was bedeutet das Verschwinden der modernen Unterschicht (sprich das Milieu der Benachteiligten bzw. Prekären) aus unseren Gemeinden für eine Kirche, die Diakonie als Grundvollzug hat?

Was bedeutet “Einheit der Kirche“ angesichts der sehr unterschiedlichen Vorstellungen und Wünsche der verschiedenen Milieus? Was bedeutet in diesem Zusammenhang „katholos“ – allumfassend?

Bedeutet die Milieuverengung, wie Matthias Sellmann es einmal ausdrückte gleichzeitig eine Gottesverengung? Seine These lautet: „Je milieuverengter und selektierter die Kontakte nach außen organisiert werden, desto weniger Lernprozesse über relevante Ortsdarstellungen des Glaubens fließen nach innen, und desto reduzierter wird damit die Kenntnis des Glaubens in dessen Bedeutsamkeit.“ 2)

Oder mit Rainer Bucher gesprochen: „Weil wir ohne die anderen weniger Wissen, was das Evangelium heute bedeuten könnte, und weil wir weder über den Glauben, noch über die Kirche, noch über das Evangelium einfach so verfügen. Das tut Gott allein“ 3)

c. In der Praxis gilt es sich vor Überforderung sowie Rückzugstendenzen zu schützen.

Konfrontiert man pastoral Verantwortliche mit den Ergebnissen der Milieustudien kommt es häufig zu Überforderungsgefühlen angesichts pluraler Realität: Was sollen wir denn noch alles tun? Wird man dann gefragt? Wir tun doch ohnehin schon, was wir können.

Andere reagieren auf diese Situation indem sie den Rückzug in traditionelle Milieus favorisieren: Machen wir doch das, was wir gut können. Bleiben wir wenigstens noch Kirche für die Traditionellen, wenn wir was ändern, verlieren wir die auch noch. Wir müssen ja nicht alle erreichen.

Genau diesem letzten Satz ist aber vehement zu widersprechen: Natürlich heißt der Auftrag am Ende des MT-Evangeliums: Geht und verkündet ALLLEN Völkern das Evangelium. Heute heißt das vielleicht allen Milieus…

So sehr ich davon überzeugt bin, dass wir als Kirche hinter diesem Anspruch nicht zurückbleiben dürfen, so wenig glaube ich, dass ein einziger Ort diese Aufgabe erfüllen kann und muss. Kirche hat selbst eine Vielzahl an Orten und Lebensformen und eine Tradition mit Diversität in den eigenen Reihen umzugehen, auch wenn diese Traditionen manchmal verschüttet zu sein scheinen.

Eine Kosnequenz, die aus unserer steirischen Studie gezogen werden könnte, wäre, dass eben nicht alle Milieus sich gleichermaßen in der sozialform der Pfarrgemeinde wohlfühlen. Sie suchen weniger familiaristische Orte, und diese haben wir als Kirche auch – in Bildungshäusern, in Kulturzentren etc. Andere suchen eher die Nähe der Caritas. Nicht an jedem Ort braucht es alle Angebote, aber die passenden.

So oder so ähnlich könnte man auch die Grundüberzeugung des Konzepts der Lebensraum Orientierten Seelsorge (LOS) zusammenfassen. Durch Erkundigungen des konkreten Lebensraums der Menschen ergibt sich, welche Gestalt von Kirche hier angezeigt ist. Durch die Vernetzung der verschiedenen Orte bleibt der Kontakt zueinander und in dieser Form auch die Einheit in Verschiedenheit bestehen.

Die anglikanische Kirche versucht diesen Weg unter dem Titel „Fresh expression“ bzw. „mixed economy“: Neben die traditionellen Kirchengemeinden tretend ergänzend andere, neu kreierte Formen von Kirche. Diese haben ihre eigenen Formen, ihre eigenen Formate, ihre eigenen Zeiten und Orte und sogar eigene MitarbeiterInnen.
Dass solche neuen Orte auch Auswirkungen auf die „herkömmlichen“ haben werden – nicht zuletzt wenn es um die Frage der Verteilung der begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen geht, steht außer Zweifel. Auch so wird es u.U. zu Konflikten kommen.

d. Es braucht eine milieusensible Haltung im pastoralen Handeln.

In der Folge der ersten Studie 2005 wurde „milieusensibel“ geradewegs ein Zauberwort in der deutschen pastoralen Landschaft und nicht wenige können es schon nicht mehr hören: Jede zweite Fortbildung und Publikation beschäftigte sich mit der möglichen Umsetzung der Studienergebnisse. Und obwohl ich sehr viel von diesem Instrument halte, kann ich diesen Überdruss verstehen.

Ich bin auch der Meinung, dass es im pastoralen Handeln eher um eine milieusensible Haltung geht. Damit meine ich, dass schon viel gewonnen ist, wenn uns in unserem pastoralen Handeln – auf welcher Ebene es auch immer stattfindet und in welcher Form auch immer – wenn wir dabei vor Augen haben, dass der oder die andere ganz anders ticken kann wie ich, wie wir es gewohnt sind. Dabei gilt es vielleicht auch einmal Vertreter eines anderen Milieus zu Wort kommen zu lassen und ihnen aufmerksam zuzuhören. Milieusensibel sein, heißt für mich Diversität als Hintergrundfolie bei allem mitzudenken mit ihr zu rechnen und wahrzunehmen wo sie vorhanden ist.

Natürlich hat jede Milieusensibilität auch Ihre Grenzen, immerhin sind wir ja selbst Teil eines Milieus. Milieusensibilität wird also nur in Kommunikation mit Vertretern anderer Milieus funktionieren. Das wiederum sollte Auswirkungen auf unsere Ausbildung – Wahrnehmungstraining statt Katechismuswissen – und die Personalpolitik der Kirche haben. Wen stellen wir ein? Wen setzen wir wohin? Wieviel Milieuabdeckung erzielen wir unter unseren Hauptamtlichen?

e. Gott ist in allen Milieus zu entdecken!

Vielleicht gelingt nachhaltige Milieusensibilität auch nur mit der Überzeugung, dass Gott in ALLEN Milieus gegenwärtig ist. Das ist für mich zu einer theologischen und spirituellen Überzeugung geworden. Gott ist in Allen Milieus zu Hause, es ist nur eine Frage des Entdeckens, es ist eine Frage des Auffindens dessen was wir Gott nennen (Befreiung, Gerechtigkeit, Erlösung, Gnade) innerhalb der jeweiligen Milieulogik.

Das bedeutet auch, dass sich das Evangelium in allen Milieus durchbuchstabieren lässt und dass das eine Aufgabe für die Theologie heute ist. Was bedeutet Erlösung im Leben von Performern? Mit welchen Bildern kann man hier arbeiten?
Das Evangelium lässt sich in allen Milieus durchbuchstabieren oder es ist nicht das Evangelium.
An dieser Stelle kommt uns jedoch wieder das Hindernis der eigenen Milieuortung in die Quere: Wir selbst beherrschen vor allem eine, vielleicht noch eine zweite oder Dritte Milieulogik und zu manchen Milieus haben wir die bereits erwähnten Ekelgrenzen.

Ich bin auch der Überzeugung, dass es nicht notwendig ist, sich in allen Milieus zu beheimaten – was im Übrigen bei Beibehaltung einer stabilen Identität vermutlich gar nicht geht. Viel lohnenswerte wäre es doch „Milieu-Natives“ also Mitglieder eines Milieus zu ermutigen und zu ermächtigen Theologie zu treiben oder es zumindest gemeinsam zu tun. Menschen zu ermutigen, sich in ihrer Umgebung selbst mutig auf die Suche nach Formen der Gottesgegenwart zu machen. Immer vor der Überzeugung: Der, den wir Gott nennen, ist schon da!

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Anmerkungen:

1) Ebertz, Kirche und soziokulturelle Milieus, in: Unitas 1/2000, 34-35, 34.

2) Sellmann, Matthias: Milieuverengung als Gottesverengung, in: Lebendige Seelsorge 57 (2006), 284-289, 288.

3) Bucher, Rainer: Die Provokation annehmen. Welche Konsequenzen sind aus der Sinusstudie zu ziehen?, in: HK 60 (2006), 450-454, 454.

Zur Referentin:

Die Steirerin Teresa Schweighofer wurde 1983 in Weiz geboren. Sie studierte von 2001 bis 2009 katholische Religionspädagogik in Graz. Von 2006 bis 2009 hatte sie einen Studienaufenthalt in Innsbruck. Ab Dezember 2007 war sie Studienassistentin am Institut für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie der Kath.-Theol. Fakultät Graz. Die Diplomprüfung absolvierte die Theologin mit "ausgezeichnetem Erfolg".

Danach absolvierte Schweighofer ein Pastoralpraktikum in der Pfarre Graz-St. Leonhard (2010/11) und ein Unterrichtspraktikum an der BBA für Kindergartenpädagogik Graz (2011/12). Parallel dazu unterrichtete sie Katholische Religion am Bundesrealgymnasium Kepler und arbeitete am Forschungsprojekt „Milieuabdeckung in steirischen Pfarrgemeinden“ am Institut für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie der Kath.-Theol. Fakultät Graz mit.

Seit März 2012 ist Schweighofer Universitätsassistentin (prae doc) zuerst am Institut für Praktische Theologie an der Karl Franzens-Universität in Graz. Dort arbeitet sie auch im Forschungsschwerpunkt „Christliche Rituale im Wandel“ und arbeitet an einer Dissertation zu freien Ritualangeboten in Österreich. Gegenwärtig ist sie Assistentin am Institut für Praktische Theologie der kath.-theol. Fakultät der Universität in Wien