Der Wechsel in der Führung der Glaubenskongregation birgt Chancen für Neuorientierung
Kardinal Luis Ladaria ist also der neue Chef der Glaubenskongregation, ein spanischer Jesuit, wohl vertraut mit dem Aufgabenbereich der Glaubenskongregation. "Wir sind Kirche Österreich" hofft, er möge Transparenz, Gerechtigkeit und Mitgefühl in diese Institution bringen. Bislang investiert die vatikanische Kurie zuviel Energie in die Erhaltung der Macht. Eine Änderung wird nur möglich sein, wenn männliche und weibliche Laien in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Betroffene müssen gehört und einbezogen werden.
Bereits am 6. März dieses Jahres hatte "Wir sind Kirche-International" die Ablösung von Kardinal Müller gefordert. Nach Ansicht von "Wir sind Kirche" ist es folgerichtig, dass Papst Franziskus die fünfjährige Amtszeit von Kardinal Gerhard Müller nicht verlängert hat. Besonders während der Familiensynode und nach Erscheinen des nachsynodalen Schreibens „Amoris Laetitia“ mit neuen Zugängen zu Sexualität und zum Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen traten die Differenzen klar zutage. Aber nicht nur die theologischen Auffassungen waren zu unterschiedlich. Kardinal Müller hat sich immer wieder durch seine Belehrungen und Interpretationen des Papstamtes, zuletzt in seinem Buch „Der Papst“, zum Lehrmeister über den Papst erhoben. - Auch für den wichtigen Aufgabenbereich der Verfolgung sexueller Gewalt durch Priester, für den der Glaubenspräfekt zuständig ist, bedeutet ein Wechsel in der Glaubenskongregation die wertvolle Möglichkeit einer Neuorientierung.
"Wir sind Kirche" appelliert an den neuen Leiter der Glaubenskongregation, ein Zeichen zu setzen für eine neue Äre der Gerechtigkeit in der katholischen Kirche und bisherige ungerechtfertigte Sanktionen aufzuheben. Der lebendige und offene Austausch theologischer Positionen muss ohne Denkverbote und Bestrafungen möglich sein.
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