Wer im Glashaus sitzt...

Gedanken zum morgigen Weltfrauentag von Marlies Prinz; 7.3.2024

Morgen ist Weltfrauentag.

Man darf gespannt sein, was dieses Jahr für eine Botschaft aus dem Vatikan kommt. Letztes Jahr hat Papst Franziskus ein gemeinsames Eintreten aller gefordert, um „Männern und Frauen in jedem Kontext gleiche Chancen zu eröffnen“. Frauen die Priesterweihe gespendet hat er nach dieser Erkenntnis aber bis heute nicht.

Der Vatikan ist gut darin, den Moralapostel gegenüber anderen zu spielen. Vor der eigenen Türe kehrt er weniger so gerne. Von Gleichberechtigung ist die römisch-katholische Kirche nach wie vor weit entfernt. Gleiche Chancen für Männer und Frauen scheinen in ihr eine reine Utopie.

Und dabei heißt es doch immer: Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.

Frauenrechte sind Menschenrechte. Und Menschenrechte sind universal. Eine Kirche, die die Menschenrechte nicht anerkennt, die Ungleichberechtigung und Diskriminierung aktiv duldet, ja sogar fördert, kann das wirklich eine Kirche sein, die Jesus so (stiften) wollte? Er, der sich vor allem den Frauen so zugewandt hat?

Es wäre nett, würde der Vatikan zum Weltfrauentag dieses Mal die Diskriminierung in den eigenen Reihen aktiv angehen, anstatt nur mit dem Finger auf den Rest der Welt zu zeigen. Frauen zu weihen wäre ein erster, längst überfälliger Schritt. Die theologischen Argumente dafür liegen längst auf dem Tisch.