Wir sind Kirche Deutschland zur Berufung der Synodenmitglieder durch Papst Franziskus

München/Rom, 7. Juli 2023

Ein bisschen Öffnung, aber immer noch zu sehr männer- und klerikerlastig!

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche bedauert, dass Papst Franziskus keine Frau aus Deutschland als Mitglied der Weltsynode im Oktober 2023 berufen hat, obwohl die „Frauenfrage“ ganz sicher eines der entscheidenden Themen bei den beiden kommenden Synodalversammlungen 2023 und 2024 in Rom sein wird. Dabei gibt es in Deutschland zahlreiche kompetente Frauen, die das kirchliche Leben prägen, seien es ehrenamtlich Engagierte, Ordensfrauen oder auch international anerkannte Theologinnen. Mit der stimmberechtigten Beteiligung von Nicht-Bischöfen hat Franziskus einen Systemwechsel vollzogen, dem aber weitere Schritte hin zur vollen Gleichberechtigung folgen müssen.

Die in Erfurt lehrende niederländische Kirchenrechtlerin Myriam Wijlens, die auch das Abschlusspapier der Europäischen Synodalversammlung in Prag mitverfasst hat, wurde als Beraterin berufen. Ebenfalls als offizieller theologischer Berater der Synode wurde der Bochumer Theologieprofessor Thomas Söding berufen, der auch Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) ist und dem Präsidium des Synodalen Weges in Deutschland angehörte.

Wir sind Kirche setzt große Hoffnungen darauf, dass trotz der immer noch sehr starken Männer- und Klerikerlastigkeit in der Zusammensetzung der Synodalen die vierwöchige Sitzungsperiode in Rom eine zukunftsgerichtete Dynamik entwickeln wird, die keine brennenden Themen ausspart. Das am 20. Juni 2023 in Rom vorgestellte Instrumentum laboris mit seinem Fragenkatalog bietet eine gute Ausgangsbasis dafür. Dieses Arbeitspapier hatte Wir sind Kirche als weiteren wichtigen Schritt bezeichnet auf dem von Papst Franziskus angestoßenen Weg der notwendigen Erneuerung hin zu einer einladenden Kirche, die Menschen nicht diskriminiert. Nur die Priesterweihe der Frau und die Thematik Pflichtzölibat sind nicht im Fragenkatalog enthalten.

Die Deutsche Bischofskonferenz hatte bereits vor Monaten die Bischöfe Georg Bätzing (Limburg und Vorsitzender der DBK), Bertram Meier (Augsburg) und Franz-Josef Overbeck (Essen) bestimmt. Von Papst Franziskus wurden jetzt zusätzlich die Bischöfe Felix Genn (Münster, Co-Leiter des Synodalforums 2 Priesterliche Existenz heute beim Synodalen Weg in Deutschland) und Stefan Oster (Passau, der zu den vier Bischöfen gehört, die den Synodalen Ausschuss blockieren) berufen.

Vor welchem schwierigen Transformationsprozess die katholische Weltkirche steht, zeigt sich in folgendem: Neben dem künftigen Chef der vatikanischen Glaubensbehörde, dem argentinischen Erzbischof Víctor Manuel Fernández, hat Papst Franziskus auch den jetzt aus dem Amt scheidenden Vorgänger, den spanischen Kardinal Luis Ladaria, und den noch von Papst Benedikt eingesetzten früheren Glaubenspräfekt Kardinal Gerhard Ludwig Müller berufen.

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