Ein weiterer Schritt zu einer wahrhaft katholischen, das heißt umfassenden Kirche

Erste Stellungnahme zum Instrumentum laboris für die Weltsynode im Oktober 2023 in Rom; Pressemitteilung München/Innsbruck/Rom 20.6.2023

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche sieht das heute vorgestellte Arbeitspapier als weiteren wichtigen Schritt auf dem von Papst Franziskus angestoßenen Weg der notwendigen Erneuerung hin zu einer einladenden Kirche, die Menschen nicht diskriminiert.

Vor allem an die Bischöfe appelliert Wir sind Kirche, diesen beispiellosen und ambitionierten synodalen Prozess von Papst Franziskus, der schon jetzt eine positive Dynamik ausgelöst hat und mit viel Hoffnungen verbunden ist, mutig mitzugehen und mitzugestalten. Der jetzt eingeschlagene Weg, der das gesamte Gottesvolk einbezieht, entspricht der Communio-Theologie des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65), die bisher sträflich vernachlässigt wurde.

Der umfangreiche Fragenkatalog weist, so ist zu hoffen, den schwierigen Weg von einer derzeit viel zu sehr verrechtlichten, hierarchischen, „römisch-katholischen“ Kirche hin zu einer wirklich „katholischen“, also umfassenden, weltweiten Glaubensgemeinschaft, die in den sehr unterschiedlichen Kulturen verstanden und gelebt werden kann; hin zu einer Kirche als Hoffnungs- und Solidargemeinschaft, die sich zu Recht auf die Botschaft des Jesus von Nazareth berufen kann, aber auch offen für den Austausch und Kooperationen mit anderen Religionsgemeinschaften ist zum Wohle der gesamten Menschheit (vgl. Konzilsdekret „Gaudium et spes“).

Wir sind Kirche begrüßt die Beteiligung und Stimmberechtigung in der Synode von zehn Ordensleuten und immerhin siebzig Frauen und Männern aus dem weltweiten Kirchenvolk als ersten Schritt. Damit ist ein Systemwechsel der Synode vollzogen, die nun keine reine Bischofssynode mehr sein wird, der aber weitere Schritte hin zur vollen Gleichberechtigung folgen müssen.

Um der Glaubwürdigkeit der Kirche willen hält es die Reformbewegung Wir sind Kirche für unabdingbar, auch sehr bald Themen wie die Rolle der Frauen in der katholischen Kirche, die kirchlichen Dienste und Ämter sowie die Bekämpfung sexualisierter und geistlicher Gewalt und deren Vertuschung konkret anzugehen. Denn dies waren weltweit zentrale Punkte in allen bisherigen Beteiligungsphasen .

In diesem Zusammenhang ist es sehr enttäuschend, dass - wie heute bekannt wurde - im Rahmen des Synodalen Weges in Deutschland vier Bischöfe die Finanzierung des Synodalen Ausschusses verweigern werden, der ein wesentlicher Baustein für den Reformprozess in Deutschland sein soll.

Allen ist hoffentlich bewusst, dass wie selten zuvor die Zukunft der katholischen Kirche nun vom Ausgang des globalen synodalen Prozesses abhängt. Gehen oder bleiben, diese Frage wird sich für viele ganz besonders daran entscheiden, ob die Verantwortlichen bereit sein werden, endlich unchristliche Strukturen aufzugeben und dem Vorbild Jesu Christi zu folgen.

Eine Analyse/Lesehilfe des Instrumentum laboris - Arbeitsdokument zur Weltsynode zum Thema „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ durch Wir sind Kirche und Konzil von Unten finden Sie hier.

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Pressekontakt:

Lioba Hochstrat, Bundesteam Wir sind Kirche Deutschland
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Christian Weisner, Bundesteam Wir sind Kirche Deutschland
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