13.11.2013, Lothar Lenz
Wenn man den „gewöhnlich gut informierten Kreisen“ der katholischen Kirche in Österreich glauben darf, hat sich bei der Bestellung des Nachfolgers von Erzbischof Alois Kothgasser wieder einmal gezeigt, dass die erzkonservativen Kräfte der Katholischen Kirche in Rom nach wie vor fest im Sattel sitzen und großartige Einflüsterer an den richtigen Stellen zu positionieren wissen.
Sonst wäre es nicht vorstellbar, dass der vom Vatikan übermittelter 3-er-Vorschlag auch Namen wie Andreas Laun oder Karl Wallner enthalten hat, wo doch die aus Salzburg nach Rom übermittelten Vorstellungen über einen neuen Erzbischof durchaus geeignete Persönlichkeiten enthalten haben (mussten). Durchgesetzt haben sich wieder einmal mehr nicht die Grundsätze der pastoralen Konstitution über die Kirche in der Welt von heute – insbesondere der vom Konzil erteilte Auftrag, die Zeichen der Zeit zu erkennen – sondern die reaktionären Ideen einer Lobby, die unter dem Wirken eines Josef Ratzinger, sowohl als Präfekt der Glaubenskongregation als auch als Papst, ihre Macht voll entfaltet konnte.
Solche dramatischen Fehlhandlungen, wie die Vorgangsweise im Zuge dieser Bischofsnachfolge, sind durchaus in der Lage, jene Funken der Hoffnung, die aufgrund der Signale von Papst Franziskus zu sehen und spüren waren, mit einem Schlag zum Erlöschen zu bringen.
Dr. Lothar Lenz