Ökumene

Der gemeinsame Einsatz aller Kirchen in drängenden Fragen wie Klimawandel, Friedenssicherung und Migration waren die Themen der „Ökumene des Herzens“ bei der Papst-Audienz für die neue Führungsriege des Weltkirchenrates (ORK) unter dem Theologen Heinrich Bedford-Strohm. Gemeinsam mit dem neuen Generalsekretär des ÖRK, dem Südafrikaner Jerry Pillay, war er auf Antrittsbesuch im Vatikan. Es sei „ein sehr gutes Gespräch in sehr warmer Atmosphäre” gewesen, berichtete Bedford-Strohm gegenüber Radio Vatikan und kündigte gemeinsame Projekte an. Die Begegnung mit dem Papst gleicht „dem großen Programmwort, das die Vollversammlung des Weltkirchenrats in Karlsruhe in ihrem Einheitsdokument genannt hat, nämlich ,Ökumene des Herzens‘. Das ist, was ich gespürt habe in diesem Gespräch: eine tiefe Verbundenheit in Christus, aber dann eben auch menschlich“. Mit dem Papst habe man überlegt, was aus dem „gemeinsamen Christusbekenntnis“ folge. „Es ist ein Weg, den wir gemeinsam gehen. Einen Pilgerweg haben wir es in Karlsruhe genannt, den Pilgerweg für Gerechtigkeit, Versöhnung und Einheit.“ Weitere Theman waren der Krieg in der Ukraine und die Probleme der russisch-orthodoxen Kirche. Hinsichtlich der Ökumene wurde das Jahr 2030 erwähnt, „ein großes Zieljahr, in dem ja das 500-jährige Jubiläum der ‚Confessio Augustana‘ gefeiert wird. Das lutherische Bekenntnis war ja der Versuch, die Einheit zu bewahren. Und das sieht auch Kardinal Koch als einen Ausgangspunkt dafür, es 500 Jahre später vielleicht zu schaffen, eine Erklärung zu Eucharistie, Taufe und Amt zu formulieren, die die gemeinsamen Positionen bei diesen Punkten deutlich macht und dann auch den Weg für das gemeinsame Abendmahl öffnet.“ Er freue sich jedenfalls über die Zeichen eucharistischer Gastfreundschaft, die es jetzt schon in Deutschland gebe, so Bedford-Strohm mit Blick auf den Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt, bei dem eine eucharistische Gastfreundschaft praktiziert worden war. Weiters erwähnt er das Jahr 2025: „Es gibt den Plan, im Jahr 2025 ein großes Fest, das uns zur Einheit führt, zu feiern, nämlich anlässlich des 1700-jährigen Jubiläums des Nizänischen Glaubensbekenntnisses. Die altkirchlichen Bekenntnisse teilen wir ja als Kirchen, als die großen kirchlichen Traditionen, alle miteinander. Und deswegen kann das eine Gelegenheit sein, uns auch da auf einen Pilgerweg zur Einheit zu machen, vielleicht auch in der Türkei, in dem damaligen Nicäa, uns dorthin aufzumachen und auf diesem Weg zusammenzuwachsen, auf der Basis dieses altkirchlichen Bekenntnisses, das wir alle miteinander teilen.“ (vn v. 23. 3.)