Eine im Vorfeld des Eurovision Song Contest (ESC) in Malmö angekündigte Verbrennung eines Koran ist von jüdischen Religionsvertretern verurteilt worden. „Mit dieser Aufstachelung sollen Muslime, denen dieses Buch heilig ist, beleidigt werden", heißt es in einem gemeinsamen Brief des Präsidenten der Konferenz der Europäischen Rabbiner, Pinchas Goldschmidt, und des Generalsekretärs der Islamischen Weltliga, Muhammad bin Abdul Karim Al-Issa. In der Arena von Malmö finden ab 7. Mai die Vorentscheide zum ESC statt, das Finale dann am Samstag (11. Mai). Für 3. Mai hatte die Polizei in Malmö eine Koranverbrennung gestattet. Laut schwedischen Medienberichten kam der Antrag dazu von denselben Personen, die bereits im vergangenen Jahr zwei Mal eine Koranverbrennung durchgeführt hatten. Goldschmidt und Al-Issa warnen: „Die Tatsache, dass diese Tat im Vorfeld des Eurovisionswettbewerbs begangen werden soll, birgt die Gefahr, dass sich die ohnehin schon ernste Sicherheitslage in Malmö weiter verschärft." (kn a v. 3. 5.)
Die römisch-katholische Kirche will mit Buddhisten enger für Frieden auf der Welt zusammenarbeiten. Das schreibt das Dikasterium für den interreligiösen Dialog in einer Glückwunschbotschaft zum buddhistischen Vesak-Fest. Frieden und Versöhnung seien Werte, „die tief in unseren religiösen Traditionen verwurzelt sind. […] Um unseren Teil dazu beizutragen, dass Hass und Rachegelüste, die zu Krieg führen, ein Ende finden und die Wunden geheilt werden, die der Krieg der Menschheit und der Erde, unserem gemeinsamen Haus, zugefügt hat, müssen wir unser Engagement für Versöhnung und Durchhaltevermögen verstärken.“ Versöhnung sei das „nötige Korrektiv für eine Kultur der Gewalt. […] Buddha hat die zeitlose Weisheit überliefert, dass ‚in dieser Welt Hass niemals mit Hass besänftigt werden kann, sondern nur durch liebende Güte‘ (Dhammapada, V. 5). […] Wir grüßen Sie herzlich zum Vesak-Fest und möchten uns dabei auf die zeitlose Weisheit des ehrwürdigen Maha Ghosanda berufen, der Zeuge der Schrecken des Völkermords in Kambodscha war und die Friedenspilgerschaft Dhamma Yatra inspiriert hat, welche uns auffordert, ‚die Minen des Hasses aus unseren Herzen zu entfernen‘.“ Ähnliche Botschaften richten sich jedes Jahr auch zum Diwali-Lichterfest an die Hindus. (vn v. 6. 5.)
An diesem Wochenende findet in Rom das zweite „Welttreffen der menschlichen Geschwisterlichkeit“ statt. „Be human“ (Sei menschlich) lautet das Motto des zweitägigen Events. Kardinal Mauro Gambetti, der Haupt-Organisator, zur Vatikanpresse: „Wir sehen ja die Desaster, die wir im Moment anrichten: Konflikte, Umweltzerstörung, Abstand zwischen Arm und Reich. […] Wie können wir es hinbekommen, dass die Menschen wieder Freundschaften schließen und Kontakte knüpfen?“ Es gehe darum, „sich als Geschwister zu erkennen, um gemeinsam voranzugehen“. Der Franziskaner, Chef der Vatikanstiftung „Fratelli tutti“, träumt von einer „Bewegung, die Nein zum Krieg sagt“, und von einer noch zu schreibenden „Charta der Menschlichkeit. „Mehrere mit dem Nobelpreis Ausgezeichnete haben auf unsere Einladung geantwortet, dazu viele Vertreterinnen und Vertreter von Gesellschaften aus aller Welt“, sagte der Jesuit Francesco Occhetta von der Stiftung. „Es geht dabei nicht um eine Konkurrenz zur UNO-Menschenrechtserklärung, sondern um das Nachdenken darüber, was das Menschliche in uns ausmacht. Die Teilnehmenden des Welttags der Geschwisterlichkeit werden bei zwölf runden Tischen mitmachen, die über die ganze Stadt Rom verteilt sind. Die Schlussveranstaltung wird am Samstagnachmittag auf dem Petersplatz stattfinden.“ Die Gespräche der Nobelpreisträger wird der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin mit einer Rede einleiten. Alle Dialogrunden werden live im Internet gestreamt. Das erste Treffen dieser Art hat letztes Jahr Anfang Juni im Vatikan stattgefunden – mit einer Großkundgebung auf dem Petersplatz. Papst Franziskus einer der Väter des Projekts; er unterzeichnete 2019 in Abu Dhabi, zusammen mit dem Großscheich der al-Azhar-Universität aus Kairo al-Tayyeb, das grundlegende „Dokument zur menschlichen Geschwisterlichkeit“. (vn v. 7. 5.)
Die Schweizer Feier des „Junia-Tags“ soll auf die fehlende Gleichberechtigung von Frauen in der römisch-katholischen Kirche hinzuweisen. Am Pfingstmontag, den 20. Mai, findet im Pfarreizentrum Bendlehn in Speicher (Schweiz) der diesjährige Anlass statt. Die heilige Junia, deren Gedenktag am 17. Mai begangen wird, gilt als wiedergefundene Apostelin. Viele Jahrhunderte hindurch wurde sie, angeblich durch einen Abschreibfehler, für einen Mann Junias gehalten. Die US-amerikanische Theologin Bernadette Joan Brooten wies schon 1978 auf diesen Fehler hin. Es dauerte aber nochmals 38 Jahre, bis Junia in der neuen Einheitsübersetzung von 2016 als Frau benannt wurde (Röm 16,7). Seit 2019 gibt es in der Schweiz diese „Junia-Initiative“, die einmal jährlich im Mai den „Junia-Tag“ ausrichtet. Am Nachmittag warten auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Vortrag zum Motto-Thema „Gott ist so viel mehr als Herr“ sowie verschiedene Workshops. „Viele von uns erleben immer noch oft im Seelsorgealltag, dass Gott als Schöpfungsprinzip eng [als Mann] gedacht wird“, sagt Charlotte Küng-Bless, Gründungsmitglied der Junia-Initiative zum diesjährigen Leitsatz. Wir wollen „intensiv an der Vernetzung untereinander und mit anderen Organisationen wie der ‚Allianz Gleichwürdig Katholisch‘ oder dem ‚Catholic Women Council (CWC)‘ arbeiten“. (kath.ch v. 13. 5.)
Bundeskanzler Karl Nehammer lud die Spitzenvertreter der Kirchen und Religionen zu einem informellen Austausch. An dem „Runden Tisch“ im Bundeskanzleramt in Wien nahmen für die römisch-katholische Kirche der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, teil. Besprochen wurden u. a. der Beitrag der Religionen für den friedlichen Zusammenhalt in der Gesellschaft, ein gemeinsamer Einsatz gegen Antisemitismus, die Beziehungen zwischen Staat und Kirche, Religionsfreiheit sowie die Bedeutung des Religionsunterrichts. Die evangelische Kirche wurde von Bischof Michael Chalupka vertreten, die orthodoxe Kirche von Metropolit Arsenios (Kardamakis). Für das Judentum waren IKG-Präsident Oskar Deutsch und IKG-Generalsekretär Benjamin Nägele gekommen; die Islamische Glaubensgemeinschaft wurde von Präsident Ümit Vural vertreten. Ein erster Runder Tisch hatte auf Einladung des Bundeskanzlers vergangenen November stattgefunden. Erzbischof Lackner berichtete vom kürzlich stattgefundenen Besuch der pakistanischen christlichen Menschenrechtsaktivistin Katherine Sapna. Sie habe ihm von der dramatischen Lage der Christen in Pakistan erzählt. Lackner zeigte tief betroffen vom Anstieg antisemitischer Vorfälle in Österreich: „Unser Mitgefühl und unsere Solidarität gehört dem jüdischen Volk". Einig waren sich die Religionsvertreter im gemeinsamen Einsatz gegen Extremismus und Terror: Religion dürfe nicht von extremistischen Ideologien missbraucht werden, lautete das Fazit. (kap v. 14. 5.)
Vertreter und Vertreterinnen von insgesamt 10 Kirchen, Konfessionen und Religionen sowie Parteien waren beim „Gebetsfrühstück“ im Wiener Parlament: Das Treffen der rund 250 Teilnehmenden aus 16 Ländern stand unter dem biblischen Motto „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". In seiner Begrüßung unterstrich Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) den Auftrag der Kirchen und Religionen, das Zusammenleben der Menschen friedlich zu gestalten. Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ) appellierte an die Politikerinnen und Politiker, sich als „Werkzeuge des Friedens" zu verstehen. Auch Günter Kovacs (SPÖ) äußerte sich in ähnlicher Weise. Quantenphysiker Anton Zeilinger bewegte sich in seinen Ausführungen an den Grenzen der Naturwissenschaft, die seiner Meinung nach „Freiräume für Religion" schaffen könnten. Als essenziell im Diskurs zwischen Naturwissenschaft und Religion betrachtete der Physiker die gegenseitige Achtung der jeweils anderen Argumentation. Seitens der Katholischen Kirche waren u.a. der Wiener Weihbischof Franz Scharl, Altbischof Klaus Küng und der Präsident der Katholischen Aktion, Ferdinand Kaineder, beim Gebetsfrühstück vertreten. Für die orthodoxen Kirchen waren u.a. der russisch-orthodoxe Bischof Aleksij (Zanochkin) und der griechisch-orthodoxe Archimandrit Athanasius Buk mit dabei. Die evangelische Kirche wurde u.a. von Synodenpräsidentin Ingrid Monjencs und dem Wiener Superintendenten Matthias Geist vertreten. Ebenso waren Vertreterinnen und Vertreter der Freikirchen, der Serbisch- und Rumänisch-orthodoxen sowie der syrisch-orthodoxen Kirche gekommen. Das erste Wiener „Gebetsfrühstück“ fand 2017 statt. (kap v. 14. 5.)
Zu verstärkten Friedensbemühungen hat die religionsübergreifende Initiative „Arab European Citizens' Dialogue“ (AECD) aufgerufen. Es gelte in Gaza und in der Ukraine trotz aller bekannten Schwierigkeiten, Kommunikationswege aufrechtzuerhalten, um die Kriege zu beenden und Frieden auf der Grundlage von Gerechtigkeit anzustreben, heißt es in einem Abschlusskommuniqué. Die 10. Konsultation des AECD fand von 8. bis 11. Mai auf Kreta statt. An der Konferenz nahm auch PRO ORIENTE-Referentin Viola Raheb teil. Im Kommuniqué heißt es u. a. Religionen hätten das Potenzial, Konflikte und Kriege zu verschärfen, wenn sie sich für ideologische oder nationalistische Zwecke missbrauchen ließen. Die Teilnehmenden wiesen alle Ansinnen zurück, wonach Krieg gerecht sein oder religiös gerechtfertigt werden könne. Es sei die Aufgabe der Religionen, Wege zu einem „gerechten Frieden“ zu eröffnen. Mit dem AECD wolle man zur positiven Rolle der Religion bei der Aufrechterhaltung und Umsetzung ethischer Überlegungen und bei der Unterstützung derjenigen beitragen, die sich für Frieden und Versöhnung einsetzen. Man wolle Hassreden bekämpfen und Präventivmaßnahmen gegen Krieg fördern. Der AECD wurde 2010 als Netzwerk wichtiger zivilgesellschaftlicher und religiöser Organisationen in Europa und im Nahen Osten ins Leben gerufen. (vn v. 15. 5.)
Der diesjährige „Ute Bock Preis für Zivilcourage" geht an den Imam Ramazan Demir und an den Rabbiner Schlomo Hofmeister sowie an den Verein „Nachbarinnen". Demir und Hofmeister werden für ihren außerordentlichen Einsatz an Schulen gegen Antisemitismus und Rassismus ausgezeichnet, teilte der Verein SOS Mitmensch mit. Die mit insgesamt 3.000 Euro dotierten Preise werden am 21. Mai von Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Wiener Rathaus überreicht. Demir und Hofmeister, die sich seit Jahren für religionsübergreifenden Respekt einsetzten, hätten angesichts der „dramatischen Zuspitzung des Nahost-Konflikts" ihren Einsatz zur Aufklärung von Vorurteilen intensiviert. „Die Aufklärungsarbeit der beiden religiösen Funktionsträger kann in der aktuellen Zeit, die oftmals von großer Polarisierung geprägt ist, gar nicht hoch genug geschätzt werden", begründete SOS-Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak die Zivilcourage-Auszeichnung. Zudem hätten beide auch aus ihren eigenen Communitys „nicht immer nur Rückenwind". Umso beeindruckender sei daher „das konsequente gemeinsame Auftreten" gegen Vorurteile. Der Ute Bock Preis für Zivilcourage wurde 1999 von SOS Mitmensch ins Leben gerufen. (kap v. 16. 5.)
Papst Franziskus hat eine Delegation des internationalen liberalen jüdischen Dachverbands „World Union for Progressive Judaism“ empfangen. Zu der weltweiten Vereinigung gehören vor allem Vertreter des Reformjudentums WUPJ. In ihr sind etwa 1,8 Millionen Mitglieder aus mehr als 50 Ländern organisiert. Präsident der WUPJ ist der argentinische Rabbiner Sergio Bergman. Er kennt den argentinischen Papst aus gemeinsamen Zeiten in Buenos Aires. Bei der Begegnung sei es auch um die Freilassung der israelischen Geiseln der Hamas gegangen. (vn u. kap v. 16. 5.)
In Lissabon veranstaltete das Internationale Dialogzentrum KAICIID eine „Interreligiöse Konvention“. Auf dieser sprachen u. a. der Imam der Großen Moschee von Mekka und der Patriarch von Konstantinopel. Zur Begrüßung der Veranstaltung mit ca. 150 religiösen und politischen Führern betonte Dr. Zuhair Alharthi, Generalsekretär der KAICIID, dass Dialog angesichts des „wachsenden Misstrauens" in der heutigen Welt besonders wichtig sei. Es sprachen u. a. auch Heinz Fischer, der ehemalige Präsident Österreichs und Bartholomäus I., Patriarch von Konstantinopel und Oberhaupt der Orthodoxen Kirche. Salih bin Abdullah al-Humaid, der Imam der Großen Moschee von Mekka, betonte, dass Dialog unerlässlich sei, um die Gesellschaft gegen „Extremismus und Hass" zu „immunisieren". Die Männerdominaz bei solchen Diskussionen beklagte Graça Machel, eine mosambikanische Politikerin und humanitäre Aktivistin: „Wenn wir einen harmonischen und dauerhaften Frieden wollen müssen Frauen an den Verhandlungen beteiligt sein." (vn v. 16. 5.)
Der „Internationale Rat der Christen und Juden“ tagt zum Thema „Heiligkeit“ in Salzburg. Die Tagung wird mit dem Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Österreich und der Universität Salzburg ausgerichtet. Im Rahmen der Tagung wird der renommierte Seelisberg-Preis für herausragende Verdienste um den jüdisch-christlichen Dialog verliehen. Der im jüdisch-christlichen Dialog involvierte Salzburger Theologe Gregor Maria Hoff dazu: „Gerade in Zeiten eines zunehmenden Antisemitismus und zumal vor dem Hintergrund der Terrorattacke der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 stellt sich die Aufgabe, jeden interreligiösen Gesprächsfaden aufzugreifen. Deshalb ist auch für jedes Panel der Konferenz eine muslimische Beteiligung vorgesehen." Unter den Referenten sind u. a. der Innsbrucker islamische Religionspädagoge Zekirija Sejdini, der Salzburger Religionswissenschaftler Martin Rötting, die Bamberger Judaistin Susanne Talabardon, Azza Karam, die Generalsekretärin von „Religions for peace", sowie der rumänisch-orthodoxe Theologe und frühere Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Ioan Sauca. Im Begriff der Heiligkeit gebe es gleichermaßen Überschneidungen wie Unterschiede zwischen den drei großen monotheistischen Religionen, heißt es in der Einladung zur Tagung. So können religiöse Praktiken, die als „heilig" qualifiziert werden, „uns im Dialog verbinden" - sie können jedoch auch politisch missbraucht werden: Die Tagung soll daher auch der Frage nachgehen, wie dieser Gefahr angemessen begegnet werden kann und wie zwischen einem „richtigen" und einem „falschen" Begriff von Heiligkeit unterschieden werden könne, so die Veranstalter. (domradio.de v. 23. 5.)
Erstmals haben sich christliche und hinduistische Führer zu Friedensgesprächen für Indiens nordöstlichen Bundesstaat Manipur getroffen. Ziel ist die Beilegung des lokalen Konflikts um die Anerkennung eines „Stammesstatus“ für hinduistische Flüchtlinge, der in einem Jahr über 220 Menschenleben gefordert hat. Eine kirchliche Gruppe hatte das Treffen organisiert, berichtet Ucanews. Die Gespräche fanden am 17. Mai in Guwahati im Bundesstaat Assam statt, wobei je sieben Vertreter aus beiden Gemeinschaften teilnahmen. Das sagte ein Teilnehmer. Er bezeichnete das Treffen als „bedeutenden Durchbruch", da sich die beiden Seiten darauf geeinigt hätten, mit einer positiven Einstellung auf die jeweils andere Gemeinschaft zuzugehen. Initiiert worden seien die Gespräche von der „All-Manipur Christian Organisation", die alle christlichen Konfessionen im Staat vertritt. (kap v. 24. 5.)
Papst Franziskus hat Vertreter des Buddhismus zu mehr Zusammenarbeit für Frieden und Umweltschutz ermutigt. Es gebe „so viele Kriege, so viele Menschen, die alles verloren haben und zur Flucht gezwungen wurden; viele Kinder sind von Gewalt betroffen", sagte er vor einer Delegation buddhistischer Mönche aus Thailand. Vor diesem Hintergrund forderte er seine Gäste zur Zusammenarbeit auf: mit der Zivilgesellschaft, mit anderen Religionen, Regierungen, internationalen Organisationen, wissenschaftlichen Gemeinschaften und allen interessierten Parteien. Hass und Rache müssten durch Güte, Barmherzigkeit und Vergebung ersetzt werden. „Ich ermutige Sie, den Dialog und die Zusammenarbeit, insbesondere mit der katholischen Kirche in Thailand, im Geiste ständiger Freundschaft weiter zu beleben". (vn u. kap v. 27. 5.)
Die österreichischen Religionsgemeinschaften haben einen Schulterschluss für mehr Klimaschutz gemacht: Es gelte, Verantwortung gegenüber der Umwelt und der Gesellschaft zu übernehmen, die einen breiten Dialog über alle Religionen hinweg verlange, hieß es bei der Präsentation der „Klimaallianz“ im Garten des evangelischen Zentrums in Wien. Vertreten sind beide Großkirchen, die Islamische Glaubensgemeinschaft und die israelitische Religionsgesellschaft sowie die buddhistische und hinduistische Religionsgesellschaft. „Gemeinsam wollen wir verhärtete Fronten in Debatten lösen, Hoffnung geben und Brücken für eine gemeinsame Zukunft bauen", sagte Michael Chalupka, Bischof der Evangelischen Kirche. Schlomo Hofmeister, Rabbiner der Israelitischen Religionsgemeinschaft sagte: „Nicht die Erde ‚Untertan zu machen', um sie zu beherrschen und auszubeuten, wie die archaischen Übersetzungen jener berühmten Passage des Schöpfungsberichts missverständlich nahelegen könnten, sondern sie zum Ziel und Zweck der zivilisatorischen, praktischen und zu jeder Zeit werteorientierten Weiterentwicklung zu nutzen, ist gemäß der jüdischen Tradition der hiermit gemeinte Auftrag an die Menschheit". Ümit Vural, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, unterstrich: Das Ziel sei es, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass Umweltschutz mehr als nur eine ökologische Notwendigkeit sei. „Es ist ein moralisches Gebot und eine spirituelle Verpflichtung". „Die komplexen Herausforderungen, vor denen wir stehen, brauchen für ihre Lösungen sehr viel Wissen, Geduld, Empathie und Wohlwollen von allen von uns", sagte Gerhard Weißgrab, Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft. Es sei „unsere Pflicht als Hüter und Hüterinnen der Erde Maßnahmen zu ergreifen, die nicht nur uns, sondern auch zukünftige Generationen schützen", hieß es abschließend von Sunil Narula, dem Vertreter der Hinduistischen Religionsgemeinschaft. (kap v. 28. 5.)
Etwa 25 buddhistische Mönche aus Thailand haben in der römisch-katholischen Gemeinde Santa Maria in Trastevere für den Frieden gebetet. In einer außergewöhnlichen Geste sprachen die orangefarben gekleideten Mönche im Saal der Kirchengemeinde in Rom ein uraltes Segensgebet in Sanskrit. Anschließend nahm die Delegation unter Leitung von Abt Somdet Phra Mahathirachan vom königlichen Tempel Wat Phra Cetuphon in der Basilika Santa Maria am Friedensgebet der Gemeinschaft Sant'Egidio teil. Vorher war die Gruppe von Papst Franziskus in Audienz empfangen worden. (kap v. 29. 5.)