Malaysias Justizminister Wan Junaidi will die Prügelstrafe abschaffen. Das im malaysischen Strafsystem nach wie vor übliche Prügeln sei „unmenschlich" und „veraltet", zitierte ihn die regierungsnahe Nachrichtenagentur Bernama. „Die Prügelstrafe ist etwas, was wir von unseren Kolonialherren geerbt haben", sagte der Minister. Die Prügelstrafe kann im mehrheitlich islamischen Malaysia sowohl durch weltliche Gerichte als auch durch islamische Schariagerichte verhängt werden. Die Strafe wird mit Schlägen auf das nackte Gesäß mit einem Rattanstock vollzogen. Schariagerichte können für bestimmte Vergehen wie das Trinken von Alkohol oder homosexuelle Akte muslimische Männer und Frauen zur Prügelstrafe in der Öffentlichkeit verurteilen. Das malaysische Schariastrafrecht schreibt in Paragraf 125 vor, dass der Vollstrecker „die Peitsche mit durchschnittlicher Kraft verwenden muss, ohne die Hand über den Kopf zu heben, damit die Haut des Täters nicht aufgeritzt wird". (kna u. vn v. 21. 8.)
Singapur plant den Anti-Homosexuellen-Paragrafen 377A aus der britischen Kolonialzeit abzuschaffen. Das kündigte Premierminister Lee Hsien Loong laut Medienberichten in einer Rede an. Der Anti-Homosexuellen-Paragraf 377A bestrafte in Singapur seit den 1930er Jahren einvernehmlichen Geschlechtsverkehr unter Männern mit Gefängnis. Singapur ist zu 33% buddhistisisch, 19%/2,8% christlich/davon römisch-katholisch, 14% moslemisch, 10% daoistisch und 5% Hinduistisch. (kna u. vn v. 22. 8.)
Kardinal Christoph Schönborn hat die jüngsten Gewaltakte gegen eine Fahne der jüdischen Glaubensgemeinschaft in der Wiener Seestadt und auf verschiedene Moscheen in Wien verurteilt. Auf Twitter zeigte er sich wegen der Vorfälle bestürzt: „Toleranz und Freiheit sind nicht selbstverständlich. Sie zu schützen, braucht die Wachsamkeit und den Zusammenhalt der gesamten Zivilgesellschaft.“ Am Wochenende hatten drei Burschen eine Fahne der jüdischen Glaubensgemeinschaft in der Seestadt Asparn heruntergerissen und dies auf einem Tiktok-Video kommuniziert. Zudem gab es in den vergangenen zwei Wochen Angriffe auf Wiener Moscheen bzw. auf Wände geschmierte Droh- bzw. Hassbotschaften und Sachbeschädigungen in Favoriten, Ottakring und Floridsdorf. Alle im Verein „Campus der Religionen“ vertretenen Kirchen und Religionsgemeinschaften verurteilten die Vorfälle: „Wenn eine Religion unter uns angegriffen wird, sind alle angegriffen“. Man verurteile „jede Form von Antisemitismus - in Wort oder symbolisch gesetzter Tat", trete füreinander ein und lasse sich „durch solche Herabwürdigung einer religiösen Tradition nicht auseinanderdividieren“. Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) dazu: „Der Umgang mit unseren Gotteshäusern erfüllt uns mit Sorge, Angst und Unmut“, so IGGÖ-Präsident Ümit Vural. Er forderte ein „klares Bekenntnis“ der politisch Verantwortlichen „zur Achtung der Würde von Gotteshäusern aller Kirchen und Religionsgemeinschaften“ sowie „die Sicherstellung des notwendigen Schutzes.“ (kap u. vn v. 24. 8.)