Prof. Roman Siebenrock, Dogmatiker an der Universität Innsbruck, fordert den emeritierten Papst Benedikt XVI. in der „Tiroler Tageszeitung" zu einem vollständigen Rückzug auf. Joseph Ratzinger müsse wegen seiner Rolle bei der Vertuschung von Missbrauch in seiner Münchener Zeit Konsequenzen ziehen: Er solle sein weißes Papstgewand ablegen, ein einfacher Priester sein und nur noch Joseph heißen. „Damit wird ein Zeichen gesetzt, wer jetzt wirklich der Papst ist. Und dass eine Bußänderung nicht nur mit Worten, sondern mit Taten geschehen muss." Die Kirchenführung müsse endlich die „systemischen und strukturellen Ursachen" für den Missbrauch benennen. Das sei bisher - vor allem in der Kirche in Deutschland im Gegensatz zu Österreich - nicht erfolgt. Daher müsse sich die Kirche in Deutschland „wie in Österreich einer unabhängigen Kommission unterwerfen. Ohne Wenn und Aber". Die Kirche habe zu beweisen, dass sie auch tut, was sie sagt, und Strukturen ändern. Betroffene Kardinäle und Bischöfe sollten zurücktreten. „Nicht nur ihren Rücktritt anbieten, sondern gehen. Sie können nicht mehr behaupten, es gibt keine systemischen Probleme." Ratzinger bzw. Benedikt XVI. „hat geschummelt, was seine Teilnahme an einer Ordinariatssitzung im Jahr 1980 betrifft, die er zuerst verneint hat." (kap u. domradio.de v. 29. 1.)
Für den Kölner Pastoralreferenten Peter Otten sind Geschlechtergrenzen in der römisch-katholischen Kirche nicht mehr einsichtig. Statt um Männer und Frauen, sollte es um das Evangelium gehen. Hier Auszüge aus seinem Interview: „Ich finde nicht, dass das [= die Priesterweihe für Frauen] ein Tabu ist. Als die Kirche zuletzt über das Thema diskutiert hat, kam als ein Argument, dass nur Männer Christus repräsentieren können. […] Und als ich dann den Text für das neue Buch von Philippa Rath geschrieben habe, habe ich gedacht, das ist für mich völlig unplausibel dieses Argument. Es gibt so viele Menschen, die Christus repräsentieren durch das, was sie tun und darstellen. Und diese Geschlechtergrenzen sind oft - vermutlich nicht nur für mich - nicht mehr einsichtig. [… Zum Frauendiakonat:] Es geht darum, die Geschichten, die die Frauen mitbringen, die sie repräsentieren, die sie darstellen, ihre Lebenserfahrung, ihre Spiritualität, ihre tiefe Kompetenz in geistlichen und weltlichen Fragen, die endlich mal zum Klingen zu bringen. Und auch in der Leitung und in der sakramentalen Repräsentanz der Kirche zum Klingen zu bringen und darzustellen. Dass man immer noch sagen muss, dass das ein großer Reichtum ist, nervt eigentlich schon. Ich finde, dass ist von sich aus völlig einsichtig, dass das so ist. Und deswegen würde ich sagen, muss das jetzt mal auch kommen…“ (domradio.de v. 31. 1.)
Stephan Burger, Kirchenjurist und Erzbischof von Freiburg, hat den 125 AktivistInnen von „#OutinChurch" seinen Respekt bekundet. 79 Prozent der Befragten finden, dass Homosexualität oder Transgeschlechtlichkeit kein Kündigungsgrund für Kirchenangestellte sein sollte, wie der Bonner „General-Anzeiger" mitteilte. Burger bekräftigte, dass den Aktivisten von „#OutinChurch" aufgrund ihrer Teilnahme an der Initiative keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen drohen. Ihr Comingout und das Erzählen ihrer „Lebens- und auch Leidensgeschichte" verdiene Respekt. Auch die von der Aktion unterstützte Forderung nach Reformen im kirchlichen Arbeitsrecht bezeichnete er als nachvollziehbar. „Wir müssen immer wieder schauen, wie sich Gesellschaft verändert und wie sich das in unserem Arbeitsrecht abbildet." (kna u. domradio.de v. 1. 2.)
In der traditionellen römisch-katholischen Sexualmoral ist viel vom Naturrecht die Rede. Der Berliner Theologe und Ethiker Andreas Lob-Hüdepohl erklärt, welchen Einfluss dieses Rechtsdenken hatte und inwieweit es Reformen voranbringen kann. Hier Auszüge aus dem Interview des Synodal-Mitglieds mit der Nachrichtenagentur KNA: Der Begriff Naturrecht „vereint sehr viele unterschiedliche Strömungen des Rechtsdenkens. […] Da stellt sich zum Beispiel die Frage, wozu die menschliche Sexualität dient und was somit unser Handeln bestimmen sollte. Über viele Jahrhunderte war die Antwort: der Fortpflanzung und sonst eigentlich nichts. Die moderne Sexualwissenschaft sieht aber auch noch ganz andere Sinndimensionen in der menschlichen Sexualität, etwa Beziehungen auszudrücken, sie zu festigen und nicht zuletzt: lustvolle Bejahung der menschlichen Leiblichkeit. Solche Sachverhalte muss eine zeitgemäße Sexualmoral berücksichtigen. [ … Ein moderner Begriff des Naturrechts] berücksichtigt, dass die Natur des Menschen gerade in der Fähigkeit zu kultureller Gestaltung besteht. So gesehen ist es von seiner Natur aus die Aufgabe jedes Menschen, sein Leben in verantwortlicher Freiheit zu gestalten. […] Die menschliche Geschlechtlichkeit [ist] schon biologisch nicht strikt binär ist, also nur voll Mann oder nur voll Frau, sondern eben bipolar, also mit vielen Zwischenschattierungen immer voll Mensch. […] In dieser Debatte schauen wir auch auf die Lehren der Kirche. Wir nehmen sie aber nicht selektiv wahr, sondern sehen auch ihre stete Entwicklung, die selbst Brüche kennt. Anders als manche kirchlichen Hardliner, die so tun, als wären ihre ethischen Auffassungen schon immer und für alle Zeiten in Stein gemeißelt….“ (kna u. domradio.de v. 1. 2.)
Zu Maria Lichtmess setzten Frauen in Graz mit einem Lichterzug ein Zeichen: Sie forderten, in der Kirche mitbestimmen zu können und die gleichen Rechte wie Männer zu bekommen. Der Pflichtzölibat müsse fallen, die Botschaft Jesu wieder in den Mittelpunkt rücken. Als letzte Möglichkeit, dass die römisch-katholische Kirche in Europa Bestand habe, bezeichnet Lisbeth Scherr, Initiatorin von „Maria 2.0 Steiermark“, die Umsetzung dieser Forderungen. (www.kleinezeitung.at v. 2. 2.)
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx ist u. a. dafür, dass römisch-katholische Priester heiraten dürfen. In einem Interview mit domradio.de sagte er: Der Zölibat sei „prekär" und alleine zu leben, nicht so einfach. „Es wäre besser für alle, die Möglichkeit für zölibatäre und verheiratete Priester zu schaffen. […] Bei manchen Priestern wäre es besser, sie wären verheiratet. Nicht nur aus sexuellen Gründen, sondern weil es für ihr Leben besser wäre und sie nicht einsam wären. Diese Diskussionen müssen wir führen." Gibt es einen Zusammenhang mit dem Missbrauch? „Pauschal kann man das nicht sagen. Aber diese Lebensform und dieses Männerbündische ziehen auch Leute an, die nicht geeignet sind, die sexuell unreif sind." Was die Öffnung von Weiheämtern für Frauen betrifft, müsse die Diskussion weitergeführt werden. Er persönlich sei auch „da nicht am Ende". Allerdings seien die Argumente, dass dies nicht gehe, für ihn im Laufe seines Lebens immer schwächer geworden. (kna u. domradio. de v. 2. 2.)
Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, hat sich hinter die Forderung des Münchner Kardinals Reinhard Marx gestellt, den Pflichtzölibat abzuschaffen. „Es gibt sicherlich weiter auch einen Wert eines zölibatären Lebens“, sagte sie im Deutschlandfunk. „Das mit dem Amt zwingend zu verbinden, da gibt es doch bei vielen Zweifel.“ Ihr sei jedoch bewusst, dass sowohl diese Frage als auch die Forderung nach der Frauenweihe „hohe Hürden“ für die Weltkirche bedeuten. Thomas Schüller, der Kirchenrechtler der Universität Münster, meinte, Kardinal Marx wiederhole nur „eine bereits von vielen Katholiken immer wieder geforderte Rückkehr zu einer in der Geschichte der katholischen Kirche lange Zeit bewährten Praxis.“ (www.spiegel.de v. 3. 2.)
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, fände es ebenso wie der Münchner Kardinal Reinhard Marx gut, wenn Priester heiraten dürften, sagte er in einer Pressekonferenz zum Auftakt der dritten Synodalversammlung des „Synodalen Wegs“. Er sei dafür, dass es den Priestern freigestellt werde, ob sie ehelos leben wollten. „Die Ehelosigkeit der Priester ist eine biblisch bezeugte Form der Jesus-Nachfolge, und das ist ein großer Schatz […] Aber es ist nicht die einzige Form - in der katholischen Kirche eh schon nicht. Die katholischen Kirchen des Ostens haben verheiratete Priester, und das war immer meine Überzeugung: Ich kann nicht sehen, dass nicht die Ehe und das Priesteramt eine gemeinsame Bereicherung für diesen Dienst und für das gemeinsame Leben von Eheleuten geben könnte." (dpa u. sueddetsche.de v. 3. 2.)
Der Theologe Magnus Lux aus Schonungen (Bayern) hofft, dass die Abschaffung des Pflichtzölibats vorangebracht wird. „Eine Kirche, die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird unter Umständen belanglos für die Gesellschaft und das will ich nicht", sagte Lux im Gespräch mit dem BR. Denn die gegenwärtige Gesellschaft könne die Botschaft des christlichen Glaubens gut gebrauchen. Der Kern dieser Botschaft offenbare sich aber nicht in Dogmen des Kirchenrechts, sondern in der Liebe zu Gott und zum Nächsten. Mit Blick auf die Ostkirchen sagte Lux: „Da gibt es verheiratete Priester. Sollen wir denen etwa vorwerfen: Ihr liebt Gott nicht, ihr gebt keine Ganzhingabe?". Wenn man in die Geschichte der römisch-katholischen Kirche schaue, so zeige sich zum einen, dass es hier längere Zeit mehr verheiratete Priester, Bischöfe und auch Päpste gegeben habe als unverheiratete. Außerdem habe es in der Kirche stetig Veränderungen gegeben. Die möglichen Impulse des „Synodalen Wegs" müssten aber auch Rom erreichen. (www.br.de v. 4. 2.)
Offener Brief der österreichischen „Plattform Wir sind Kirche“ an die österreichischen Bischöfe in Auszügen: „Sehr geehrter Herr Kardinal, sehr geehrte österreichische Bischöfe! Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising sowie Berater von Papst Franziskus im Kardinalsrat, hat sich in einem viel beachteten Interview in der „Süddeutschen Zeitung“ für ein Ende des Pflichtzölibats ausgesprochen. […] ‚Wir sind Kirche‘ begrüßt die nun gefundene Ehrlichkeit und Offenheit von Kardinal Marx. […] Wo aber ist der Kardinal von Wien? Wo sind die österreichischen Bischöfe? […]‚Wir sind Kirche‘ fordert Kardinal Schönborn und die österreichischen Bischöfe auf, ähnlich wie Kardinal Marx das verschämte Schweigen endlich zu brechen und laut und deutlich zuzugeben, dass die verpflichtende Form des Zölibats unheilbringend ist und als Relikt vergangener Zeiten dringendst abgeschafft werden muss. Nur so wird das Priesteramt überhaupt eine Zukunft haben, nur so kann die Kirche in der Zukunft glaubwürdig sein.“ (www.wir-sind-kirche.at v. 4. 2.)
Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße will die Katholiken mehr an Entscheidungen beteiligen. „Ich möchte, dass im Erzbistum Hamburg das ‚Prinzip Augenhöhe' gilt", schreibt er in einem Hirtenwort. Macht dürfe nie dazu gebraucht werden, dass ein Mensch über einen anderen Herrschaft und Dominanz ausübe - erst recht nicht in der Kirche. Für das Erzbistum wird ein Beschwerdemanagement mit unabhängigen Kontaktpersonen eingerichtet. Die diözesanen Gremien wie der Pastoralrat und der Wirtschaftsrat werden laut dem Erzbischof einer Prüfung unterzogen und weiterentwickelt. Eine neue Projektgruppe solle „experimentelle Stellenformate" im Bereich der Seelsorge entwickeln. Heße selbst will eine regelmäßige offene digitale Gesprächsstunde anbieten. „Durch meine Fehler im Rahmen der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Köln [als Generalvikar und Personalchef] sind viele von Ihnen verunsichert, ist Vertrauen gebrochen. […] Das schmerzt auch mich und meine Fehler tun mir leid.“ Heßes Rücktrittsgesuch wurde vom Papst nicht angenommen. Darin liege „ein deutlicher Auftrag zur Arbeit an mir selbst und zur systemischen Veränderung". (kna u. domradio.de v. 4. 2.)
Nach dem Umbau auf Ebene der Pfarren nimmt der Reformprozess der Diözese Linz nun die Neuordnung der zentralen Dienste in Angriff. Bis Jahresende sollen bisherige diözesane Ämter durch sieben „Diözesanen Dienste" [sic!] entstehen. Eine 14-tägige „Leitungskonferenz" gemeinsam mit dem Generalvikar soll Entscheidungen zu Themen fällen. (www.p-udo-ja.at v. 6. 2.)
An der Spitze der St. Pöltner Komturei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem steht nun erstmals eine Frau: die Religionspädagogin Heidrun Fichtinger. Der Orden ist ein Laienorden mit weltweit rund 30.000 Mitgliedern; 34 davon gehören zur Komturei St. Pölten. (www.p-udo-ja.at v. 6. 2.)
Im Vatikan findet Mitte Februar eine Tagung über die Theologie des Priestertums statt. Mehr als 500 Teilnehmende werden die Beziehung zwischen Geweihten und allen Getauften neu in den Blick nehmen, sagte Kardinal Marc Ouellet, der Präfekt der Bischofskongregation. Seit Jahren treten gehäuft Fragen über das priesterliche Dasein auf, etwa bei der Amazoniensynode von 2019, wo es auch um den Zölibat ging, sagt Ouellet. Darüber wolle man beim Symposion nachdenken, und zwar besonders über den Aspekt des allgemeinen Priestertums der Gläubigen, das in ihrer Taufe gründet. „Wenn wir in der katholischen Kultur vom Priestertum sprechen, denken wir an Priester, an geweihte Ämter. Hingegen hat das Konzil ein Gleichgewicht zwischen dem allgemeinen Priestertum der Getauften und dem Amtspriestertum wiederhergestellt“, erinnert er. Deshalb werde man bei der Tagung vorrangig über das Verhältnis zwischen diesen beiden Formen des Priestertums nachdenken - mit einem besonderen Akzent auf der „Komplementarität der Lebensstände“. „Es wird eine offene Diskussion sein.". Klar sei, dass es beim Zölibat „Herausforderungen“ gebe. „Denken Sie an das Problem des Missbrauchs, bei dem der Zölibat in Frage gestellt wird.“. Das nun bevorstehende Symposium ziele eher darauf, „das Miteinander der Berufungen zu überdenken und auch eine gewisse Begeisterung für den Glauben und die Sendung der Kirche wiederherzustellen“. Auch mehrere weibliche Vortragende werden bei der Tagung mit dem Titel „Für eine Fundamentaltheologie des Priestertums” das Wort ergreifen u. a. Martha Olavarrieta de Gomez Serrano, Schwester Alexandra Smerilli und Michelina Tenace. Alles in allem stehe die geplante Tagung im Zusammenhang mit der von Papst Franziskus ausgerufenen Weltsynode. (vn v. 9. 2.)
Sandrine Minniti und Virginie Udriot sind die ersten Frauen in der Diözese Lausanne, Genf und Fribourg, die von Bischof Charles Morerod das Amt der Lektorin und Akolythin übertragen bekamen. Beide sind die Ehefrauen von ständigen Diakonen. „Sandrine und Virginie sind die ersten beiden Frauen, die in unserer Diözese diese Auszeichnung erhalten haben“, freut sich der Bischof Morerod. Im Januar 2021 öffnete Papst Franziskus das Amt des Lektorats und des Akolythats für Laien und Frauen. In der Installationsfeier antworteten beide Frauen auf die Einladung zu diesem Dienst wie der Prophet Jesaja mit „Hier bin ich“ und empfingen anschließend aus den Händen von Bischof Morerod das Evangelium und den Kelch, die Symbole ihrer Verpflichtung. Der Bischof forderte sie auf, „hinzugehen und das Evangelium zu verkünden, das nicht ein Buch, eine Idee oder ein Verhaltenskodex ist, sondern eine Person, Jesus Christus“. (cath.ch u. vn v. 10. 2.)
Der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl zur Diskussion um den Zölibat in der Kronenzeitung: „Ich denke, für beides ist Platz - für Zölibat und für Ehe". Über die Ehelosigkeit als Voraussetzung für das priesterliche Weiheamt werde in der römisch-katholischen Kirche seit Jahrzehnten diskutiert, „weil es hierzu unter denen, um die es geht, also unter den Priestern, keine einheitliche Meinung gibt". Es gebe auch in der römisch-katholischen Kirche, und zwar in ihrer ostkirchlichen Tradition, Beispiele dafür, „dass Weiheamt und Ehe lebbar sind". Zugleich hob Krautwaschl in seinem Beitrag den hohen Wert des Zölibats hervor. Viele Ordensleute und Priester würden tagtäglich beweisen, dass ein solches Leben erfüllt sei. Man müsse sich aber eingestehen, dass wie der Zölibat auch die Ehe „als Zeichen dafür, dass Gott treu ist und seine Liebe zu uns nie zurücknimmt", gesellschaftlich nicht mehr durchgängig akzeptiert sei. „Ein Drittel scheitert daran, ein Drittel tut sich schwer, ein Drittel kommt gut damit zurecht - das hat unsere Umfrage unter Priestern aus dem Jahr 2000 ergeben“. (kap v. 13. 2.)
Zahlreiche spirituelle Impulse laden Paare anlässlich des Valentinstags am 14. Februar dazu ein, ihre Liebe zueinander zu feiern. Der Märtyrer Valentin (gest. 14. 2. 269) gilt als Patron der Liebenden. Der Legende nach verhalf er einem verliebten Paar zur Flucht und gegen den Willen der Eltern. Die Ehe- und Familienpastoral im Erzbistum München bietet etwa auf ihrer Webseite Hinweise auf Gottesdienste und Veranstaltungen für Paare. Am Valentinstag selbst um 20.15 Uhr findet ein Online-Impuls-Treffen unter dem Motto „Du tust mir gut!“ statt. Das Münchner Erzbischöfliche Jugendamt bietet weitere Anregungen für den Valentinstag und ebenso viele Pfarren. Das Bistum Dresden-Meißen lädt zu einem Segnungsabend für Liebende am 14. Februar ab 19 Uhr in der Kirche St. Josef, Dresden-Pieschen. Organisatoren sind die Katholische Pfarrei St. Martin Dresden, die Evangelische Laurentiuskirchgemeinde Dresden und die Evangelisch-Reformierte Gemeinde Dresden. Diese Einladung beziehe sich auf „Verliebte, Verlobte, Verheiratete, in einer Partnerschaft Lebende – ALLE LIEBENDE!". Der Wiener Dompfarrer Toni Faber lädt am 14. Februar um 20:00 Uhr zu einer „Segnung für Liebende“ in den Stephansdom ein. Alle Menschen sind willkommen: Ehepaare, Verliebte und Verlobte, aber auch Einzelpersonen, die von ihrem geliebten Menschen getrennt sind sowie Singles, die noch auf der Suche nach einem Partner sind. Nach dem Segen gibt es die Möglichkeit, als sichtbares Zeichen der Liebe eine Kerze auf den Altar zu stellen. „Gott liebt uns. Diese Tatsache und sein Segen können eine Hilfe auf dem gemeinsamen Lebensweg sein – egal, wie lange man schon miteinander unterwegs ist“, erklärt Dompfarrer Toni Faber die Motivation zum Valentinstags-Gottesdienst. Mit dabei ist auch Dechant Gregor Jansen: „Segnen ist das schönste, was ein Priester machen kann! Mit dem Segen spreche ich den Menschen zu, dass Gott bei ihnen ist, sie begleitet und die gemeinsame Liebe schützt und wachsen lässt.“ Weitere Segensfeiern für Liebende in Wien: Pfarre Emmaus am Wienerberg; Pfarre Inzersdorf-Neustift; St. Edith Stein; Kirche St. Thekla 18:30 Uhr und andere (vn v. 13. 2.)
Zum ersten Mal in der 181-jährigen Geschichte der Jesuiten-Universität Fordham in New York übernimmt eine Frau die Leitung der renommierten Hochschule: Die Rechtsprofessorin Tania Tetlow leitete seit 2018 die katholische Loyola University in New Orleans. In der Bekanntgabe ihrer Personalie betonte der scheidende Fordham-Präsident Joseph McShane ausdrücklich die persönliche Verbindung Tetlows zum Jesuitenorden: Ihr Vater war 17 Jahre lang Mitglied, bevor er den Orden verließ, um eine Familie zu gründen. (www.p-udo-ja.at v. 13. 2.)
Bei der Wahl des Diözesanbischofs sollen Gläubige in der Erzdiözese Paderborn künftig mit einbezogen werden. Im Sommer berät eine Arbeitsgruppe über eine entsprechende Regelung. Dies gehe auf einen Beschluss des Metropolitankapitels zurück, das damit den Empfehlungen des Reformprozesses „Synodaler Weg" folge. Die Bischofswahl in der Erzdiözese Paderborn ist aktuell im sogenannten „Preußenkonkordat" von 1929 geregelt: Demnach muss unter anderem das Domkapitel, das in Paderborn Metropolitankapitel genannt wird, eine Kandidatenliste aufstellen. Sie wird über den Nuntius, an den Vatikan weitergeleitet. Der Papst schickt dann eine Liste mit drei Namen nach Paderborn zurück, die von den vorgeschlagenen Namen abweichen können. Aus dieser Liste wählt das Metropolitankapitel den neuen Bischof. (www.p-udo-ja.at v. 13. 2.)
Der Vatkan veröffentlicht ein neues päpstliches „Motu proprio“ des Papstes, das den römischen Zentralismus zugunsten der Ortskirchen abbaut. In der Einleitung steht das Ziel einer „gesunden Dezentralisierung“. Es geht Papst Franziskus um die „geteilte, plurale Universalität der Kirche“ und „eine raschere Effizienz des Handelns der Autoritäten vor Ort“, die ja schließlich näher „an den Personen und den spezifischen Situationen“ dran seien. So brauche es z. B. bei der Gründung eines Priesterseminars für mehrere Bistümer keine „Approbation“ vom Vatikan mehr. Damit wird die Kompetenz von Ortsbischöfen gestärkt. Auch den Katechismus, der auf Initiative einer Bischofskonferenz entsteht, muss der Vatikan nur noch „bestätigen“ und nicht mehr „approbieren“. Damit ist klar, dass der Papst den Dienstcharakter des Vatikan gegenüber den Ortskirchen hervorstreicht. Franziskus reformiert die Kirche, indem er unscheinbare Modifikationen in den kirchlichen Gesetzbüchern vornimmt. (vn v. 14. 2.)
Der Präfekt der vatikanischen Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, hat die Opfer von Missbrauch um Verzeihung gebeten. Bei einem Symposium im Vatikan sprach der Kanadier im Beisein des Papstes von „ehrlicher Zerknirschung“ angesichts der Skandale. „Diese Verbrechen wurden allzu lange verborgen und nur oberflächlich angegangen – aus dem Willen heraus, die Institution und die Schuldigen, und nicht die Opfer zu beschützen.“ Sexueller Missbrauch sei so etwas wie die „Spitze eines Eisbergs, sichtbar und pervers, der von tieferliegenden Verirrungen herrührt“. Diese gelte es zu „identifizieren und zu demaskieren“. Das römisch-katholische Lehramt habe in den letzten Jahrhunderten das Amtspriestertum „in Opposition zur protestantischen Reform“ verteidigt. Dabei sei der Aspekt, dass jede/r Getaufte am allgemeinen Priestertum der Gläubigen teilhabe, „in den Schatten geraten“. Außerdem hätten sich dadurch „eine klerikale Mentalität der Macht und eine Haltung überzogener Kontrolle der kirchlichen Gemeinschaft durch die Kleriker“ herausgebildet. Jetzt müsse an einem „neuen Gleichgewicht“ gearbeitet werden. (vn v. 17. 2.)
Die Frage nach dem Priestertum ist gerade im ökumenischen Dialog wichtig. Daran erinnert im Gespräch mit Radio Vatikan der für die Ökumene zuständige Kurienkardinal Kurt Koch anlässlich eines vatikanischen Symposiums über das Priesteramt. Man müsse unterscheiden: So seien beispielsweise im Dialog mit den orthodoxen und insbesondere mit den orientalisch-orthodoxen Kirchen „keine großen Probleme“ festzustellen, was beispielsweise das Verhältnis von Taufpriestertum und Amtspriestertum betreffe. In den Dialogen mit den aus der Reformation hervorgegangen Kirchen sehe es jedoch „ein bisschen anders aus“. Generellen Diskussionsbedarf bestehe mit Blick auf das Papsttum, denn „für die Orthodoxen [ist] das Papsttum in der historisch gewachsenen Gestalt problematisch, weil der Papst dem Sakrament nach Bischof ist und der Jurisdiktion nach mehr ist, wie es das Erste Vatikanische Konzil definiert hat und da müssen wir neu über das Verhältnis von Sakramentalität und Jurisdiktion nachdenken“, betonte Koch. Das gemeinsame Taufpriestertum sei Basis für die Diskussion, „welche Bedeutung das geweihte Amt in der Kirche hat. Denn das Taufpriestertum besagt, dass alle Getauften Anteil haben am Priestertum Christi und der geweihte Amtsträger im Dienst dafür steht, dass alle Getauften ihr Taufpriestertum wahrnehmen können“. (vn v. 18. 2.)
Die argentinische Theologin Emilce Cuda (56) wird Co-Sekretärin der Päpstlichen Lateinamerika-Kommission, die seit 1958 der vatikanischen Bischofskongregation angeschlossen ist. Sie fördert die Zusammenarbeit des Lateinamerikanischen Bischofsrats (CELAM) mit den Kurienbehörden in Anliegen, die Lateinamerika betreffen. Cuda lehrt christliche Soziallehre an der Päpstlichen Katholischen Universität Argentiniens und an der St. Thomas University in den USA. Sie ist Schülerin des Jesuiten Juan Carlos Scannone, der die von Papst Franziskus geschätzte Theologie des Volkes entwickelt hat. (vn v. 18. 2.)
Die Aufgaben und die Bedeutung von Frauen in der Kirche waren ein prägendes Thema am zweiten Tag der im Vatikan tagenden Konferenz über das Priestertum. „Es muss mehr geschehen", als einen antiken Diakonat von Frauen wiederherzustellen, unterstrich die an der päpstlichen Gregoriana-Universität lehrende Fundamentaltheologin Michelina Tenace. Es gelte, „auf Gottes Geist zu hören, was er der Kirche heute sagt, um das weiblich-männliche Angesicht der Kirche wiederherzustellen". Dazu brauche es auch neue Formen, damit die Rede vom allgemeinen Priestertum aller Getauften nicht abstrakt bleibe. Wie Tenace plädierten mehrere Referentinnen für neue Wege, die Kirche weniger klerikal und auch weiblicher zu machen. Die italienische Ordensfrau Alessandra Smerilli, Wirtschaftswissenschaftlerin und leitende Kurienmitarbeiterin, verwies auf die prophetische Rolle von Ordensleuten. In der Kirche seien noch zu wenige Frauen an verantwortlichen Positionen. Das wichtigere Problem sei aber, wie die Kirche ihren Dienst für die Menschen besser erfüllen könne. Dies verlange neue Allianzen und mehr „Gegenseitigkeit“. Nach Aussage von Kardinal Kurt Koch sollte die Kirche dabei die Ökumene im Blick behalten. Gerade beim Amtsverständnis seien die Kirchen am weitesten voneinander entfernt. Während römisch-katholische und orthodoxe Kirchen sich einig seien beim Ausschluss von Frauen vom Weiheamt, werfen ihnen evangelische Kirchen in diesem Punkt ein Defizit im Kirchenverständnis vor, so der Präsident des Päpstlichen Ökumene-Rates. Kurienkardinal Marc Ouellet, Mitorganisator des Symposiums meinte, der Kongress werbe für ein „neues Gleichgewicht“ zwischen den verschiedenen Ämtern, Diensten, Lebensformen und Charismen in der Kirche. (kap u. vn v. 19. 2.)
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat sich für die Priesterweihe von verheirateten Männern ausgesprochen. Auch die Weihe von Frauen zu Diakoninnen sollte umgesetzt werden, schreibt er in der „Fuldaer Zeitung“. Eine gute Mischung aus verheirateten und zölibatär lebenden Führungskräften könne Klerikalismus und Machtmissbrauch in der Kirche verhindern. Schick spricht sich auch für eine stärkere Beteiligung der Katholiken bei der Auswahl von Bischöfen und Pfarrern aus: „Die Wahl der Bischöfe durch Vertreter des ganzen Volkes Gottes war früher gang und gäbe“. Auch schlug er vor, Bischöfe, Pfarrer sowie Abteilungsleitende im Ordinariat auf bestimmte Zeiten zu bestellen und nach festgesetzten Fristen zu evaluieren. Zum Thema Frauenweihe sagte er, gegenwärtig könnten nur Männer zum Priester geweiht werden können. Ob das aber so bleibe, wisse er nicht. Bei der Dritten Synodalversammlung des Synodalen Weges war ein Papier zur Auswahl zukünftiger Bischöfe in Deutschland verabschiedet worden. Es sieht dafür ein beratendes Gremium vor, das vorrangig aus Laien besteht. Dieses erstellt gemeinsam mit dem jeweiligen Domkapitel eine Liste geeigneter Bischofskandidaten, die dann nach Rom geht. (kna u. vn v. 20. 2.)
Mit einem Appell von Kurienkardinal Antonio Tagle zu mehr missionarischem Einsatz aller Christen ist ein internationales Symposium zum Priestertum zu Ende gegangen. Anlass der dreitägigen Veranstaltung war die Krise des römisch-katholischen Priesterbilds, maßgeblich verschärft durch den Missbrauch durch Priester, wie Kurienkardinal Marc Ouellet als Organisator eingangs erklärte. Grundlegende Aussagen der ReferentInnen bezogen sich auf den Auftrag aller getauften Christen, den Glauben zu leben und weiterzugeben. Ein ausgewogeneres Verhältnis und mehr Zusammenarbeit von Klerikern, Ordensleuten und Laien wurde eingefordert. Die Fragen des Zölibats sowie einer Priesterweihe für Frauen waren Thema am zweiten Konferenztag. Dabei sprach sich die italienische Dogmatikprofessorin Michelina Tenace gegen eine Priesterweihe für Frauen aus. Die Ordensfrau und leitende Kurienmitarbeiterin Alessandra Smerilli kritisierte, dass „in der Kirche noch zu wenige Frauen an verantwortlichen Positionen sind“. Nach der Streetworkerin Chiara Arimante müssten Katholiken den Dualismus von Klerikern und Laien und die in Jahrhunderten entstandene Hierarchiepyramide überwinden. Auf der gemeinsamen Grundlage der Taufe sei das allgemeine „christliche Priestertum“ wiederzuentdecken. Der spanische Theologe Emilio Justo verteidigte den verpflichtenden Zölibat für Priester, meinte aber, dass es möglich sein sollte, vereinzelt wieder ältere verheiratete Männer, in deren Familie die Kindererziehung abgeschlossen sei, zu Priestern zu weihen. (kna u. vn v. 20. 2.)
„Frauen, Krise und Resilienz“: Zu diesem Thema bringen die Weltunion katholischer Frauenverbände (WUCWO) und der Päpstliche Rat für interreligiösen Dialog im Vorfeld des Weltfrauentages Vertreterinnen von Religionsgemeinschaften aus aller Welt zusammen. Vortragende bei dem Web-Seminar sind führende Vertreterinnen und Vertreter muslimischer, hinduistischer, buddhistischer, jüdischer, ökumenischer und römisch-katholischer Religionsgemeinschaften. Von Vatikanseite nimmt der Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Kardinal Miguel Ángel Ayuso Guixot, teil. Laut der Präsidentin der WUCWO, María Lía Zervino, soll den Frauen der Religionen, Kulturen und Regionen der Welt Sichtbarkeit verliehen und Solidarität mit ihnen zum Ausdruck gebracht werden. Grundlage der Tagung bildete Papst Franziskus‘ Enzyklika „Fratelli tutti“ (2020) und das 2019 in Abu Dhabi unterzeichnete christliche-muslimische Dialog-„Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“. Gerade im Dialog der Religionen liege die Chance, „zum Aufbau einer integrativeren und gerechteren Welt beizutragen“ und dafür die Weisheit und Werte der Religionen heranzuziehen, heißt es in einer Mitteilung. (vn v. 21. 2.)
Das Miteinander von Priestern und Laien in der Kirche braucht eine neue Grundlage. Davon ist der Bischof von Graz-Seckau, Wilhelm Krautwaschl, überzeugt, der an einem Priester-Symposium im Vatikan teilgenommen hat. „Wenn man auf das Taufpriestertum schaut, dass dann das Amtspriestertum nivelliert werden würde und umgekehrt, […] dass eben die einen wie die anderen in ihrer je eigenen Art teilhaben am einen Priestertum Christi, dann ist das ein ganz anderes Zugehen.“ Bisher wurde Kirche fast immer „vom Amtspriestertum her gedacht. […] Das ist aber anders zu denken. Das hat das Konzil uns eröffnet. Und da sind wir gerade dran mit dem, was Synodalität heißt, das neu zu entdecken, dass wir alle, das gläubige Volk Gottes, mit allem ausgestattet sind, um das, was Gott von uns im Heute will, zu entdecken und dementsprechend uns zu verhalten.“ Und zum Zölibat: Bischof Krautwaschl kann sich ein doppeltes Modell vorstellen: „Wenn ich an die Tradition der Ostkirchen denke, die verheiratete Priester kennt, dann ist das für mich etwas ganz Wertvolles. […] Es geht ja um die Sendung, in die wir hineingerufen sind und nicht so sehr um die Frage, wer bin ich im Unterschied zu den Anderen, dieses gegenseitige Ausspielen. Und da, glaube ich, sind wir miteinander am Suchen. Vielleicht kann es sein, dass die Ausformung des Priestertums im Heute unserer Zeit eine andere sein muss.“ In die Weltsynode jedenfalls will er das Anliegen hineintragen, Priestern die Wahlfreiheit zwischen zölibatärer und ehelicher Lebensform zu gewähren. Damit hätten die Gläubigen seines Bistums ihn bei der vorsynodalen Versammlung beauftragt. Auch den Frauendiakonat hielten viele für sinnvoll: „Jetzt ist ein tatsächlicher Perspektivenwechsel da, dass man es von der Taufe her denkt, wie Kirche sich gestaltet.“(vn u. kap. v. 21. 2.)
Die Erzdiözese Wien hat einem deutschen Priester, gegen den in seiner Kölner Heimat ein Verfahren wegen Missbrauchsvorwürfen läuft und der in Wien Gottesdienste zelebriert hat, ein Betätigungsverbot erteilt. Im Raum steht, dass er zumindest gemeinsam Pornos angeschaut habe. In Köln wurde ihm für die Dauer des kirchenrechtlichen Verfahrens ein Zelebrationsverbot auf dem Gebiet seiner ehemaligen Pfarre auferlegt, aber kein generelles Zelebrationsverbot. Dem Anschein nach wohne der Priester immer wieder bei einer Bekannten in Wien. Der Deutsche Orden, dem der Priester angehört, hat ihm bisher die Feier von Gottesdiensten gestattet. (kap u. vn v. 23. 2.)
Im Erzbistum Bamberg müssen kirchliche Mitarbeitende keinen Jobverlust wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihrem Beziehungsleben befürchten. Diese Linie wird von Erzbischof Schick vertreten. Es werde aus diesen Gründen keine Kündigung mehr ausgesprochen, sagte Harry Luck, der Sprecher des Erzbistums, auf Anfrage. Die Ordinariatskonferenz habe dem zugestimmt „in der Erwartung einer baldigen Änderung der kirchlichen Grundordnung durch die Deutsche Bischofskonferenz". Die neuerliche Debatte um eine Reform des kirchlichen Arbeitsrechts wurde im Januar durch die Initiative #OutInCurch ausgelöst. 125 Kirchenmitarbeitende outeten sich öffentlich als queer. Auch der Würzburger Bischof Franz Jung hatte darauf hin eine Garantieerklärung abgegeben, nach der die sexuelle Orientierung oder das Beziehungsleben der Mitarbeitenden kein Kündigungsgrund mehr sein sollen. Auch andere Bistümer, darunter Limburg, Osnabrück und Essen, äußerten sich entsprechend. Zuletzt hatten elf Generalvikare in einem offenen Brief an den Bischofskonferenz-Vorsitzenden Georg Bätzing eine Reform des Arbeitsrechts gefordert. (kna u. domradio.de v. 23. 2.)
Auch der Regensburger Generalvikar Roland Batz sieht anstehende Veränderungen im Arbeitsrecht der Kirche positiv. Nach seinen Angaben werden bereits gegenwärtig im Bistum Regensburg „fast alle Loyalitäts-Herausforderungen" im „persönlichen und vertraulichen Gespräch" mit den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geklärt. (domradio.de v. 24. 2.)