Zum diesjährigen Weltgebetstag um geistliche Berufungen am 30. April 2023 ruft die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche wie seit vielen Jahren (erster Aufruf 1997) wieder dazu auf, in allen Gottesdiensten Frauen und Männern die Möglichkeit zur Predigt zu geben.
Wir sind Kirche findet es unverantwortlich, dass der Präfekt des Liturgie-Dikasteriums, Kardinal Arthur Roche, mit Bezug auf den Ad limina-Besuch der deutschen Bischöfe im letzten November in Rom in einem am 30. März 2023 eingegangenen Brief erklärt hat, dass er keinen Spielraum für die Predigt von Laien in der Eucharistiefeier sieht.
Das Thema „Laienpredigt“ (d. h. die Homilie in der Eucharistiefeier durch Christinnen oder Christen, die kein ordiniertes Amt (Bischof, Priester, Diakon) innehaben. Can. 767 § 1 CIC/1983) gehört zu den „heißen Eisen“, über die in der katholischen Kirche seit Jahrzehnten argumentiert wird. Auch beim Synodalen Weg in Deutschland und beim laufenden weltweiten synodalen Prozess.
Wir sind Kirche begrüßt es, dass seit Langem und mit Erfolg in Deutschland wie auch weltweit Frauen und Männer, meist mit theologisch-pastoraler Ausbildung und ungeachtet kirchenrechtlicher Schranken regelmäßig im Rahmen der sonntäglichen Eucharistiefeier predigen.
Auf der letzten Vollversammlung des Synodalen Weges wurde am 10. März 2023 mit rund 90 Prozent ein Handlungstext verabschiedet, der die deutschen Bischöfe auffordert, für qualifizierte und beauftragte Frauen und Männer eine Partikularnorm für Deutschland zu erarbeiten und hierfür die Erlaubnis beim Heiligen Stuhl zu erwirken.
Wir sind Kirche unterstützt diesen minimalen Schritt, dem weitere folgen müssen. Die Ausübung der von Gott verliehenen geistlichen Begabungen sollte nicht durch einengende kirchenrechtliche Vorschriften be- oder gar verhindert, sondern gerade auch in der gegenwärtigen pastoralen Umbruchsituation kreativ umgesetzt werden. Die jede Woche von Autor:innen der KirchenVolksBewegung verfassten Wir sind Kirche-Sonntagsbriefe, die auch abonniert werden können, bieten dazu die Bibelstelle des aktuellen Lesejahres sowie kommentierende Gedanken zur Gegenwart.
Eine Zwei-Stände-Kirche kann sich nicht auf Jesus berufen. Der Auftrag des Mannes aus Nazaret „Du aber geh und verkünde das Reich Gottes!“ (Lk 9,60) gilt allen Getauften. Gerade auch Frauen waren schon damals zur Verkündigung der Auferstehung Jesu beauftragt (Mt 28,7 par).
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