Eine „Feier mit Feuer“ wollten wir veranstalten – und es ist gelungen! Die Teilnehmenden an unserem Fest waren nach ihren eigenen Worten „wieder sehr motiviert“, „sehr dankbar für alles, was ihr für die Kirche tut“, „angesteckt von der Freude, die ihr ausstrahlt“, „froh, dass ihr mein Feuer wieder stärker gemacht habt“…Das alles gilt auch umgekehrt: wir vom Vorstand fühlten uns durch die entgegengebrachte Solidarität und Herzlichkeit unterstützt und getragen von unseren Mitgliedern!
Am Beginn erzählte Thomas Plankensteiner, der Initiator des Kirchenvolks-Begehrens vor 20 Jahren, von seiner eigenen Motivation und den Anfängen der Bewegung. „Ohne staatlichen oder kirchlichen Apparat, ohne Handys und soziale Netze, aber mit großer Hilfe der Medien haben wir in kürzester Zeit 1500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in ganz Österreich gefunden, die in zwei Wochen 505.000 Unterschriften gesammelt haben.“ Und er betonte wieder: „Nicht um Modernisierung geht es oder um Liberalisierung, auch nicht um Zeitgeist: es geht um die Evangelisierung der Kirche!“
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion fragte Matthäus Fellinger, der die Moderation übernommen hatte, die Vorsitzenden der Reformbewegungen nach ihrem persönlichen „Feuer“ und nach ihren persönlichen Beweggründen, sich für die Erneuerung der Kirche einzusetzen und trotz aller Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden, unbeirrt und unverzagt weiterzumachen. Da waren sehr berührende Lebensgeschichten und Zeugnisse zu hören, persönliche Einblicke in die Hintergründe von Reformarbeit. „Es hat mich sehr bewegt, euch alle einmal von dieser Seite her kennenzulernen“, sagte eine Teilnehmerin.
Das abendliche Kabarett des Tiroler Feinripp-Ensembles „Bibel on Tour“ machte deutlich, dass selbst das Buch der Bücher auch humorvoll betrachtet werden kann. Schallendes Gelächter belohnte die drei jungen Männer für die vielen heiteren Szenen. Sehr still wurde es allerdings am Schluss bei der Passionsgeschichte und der Szene, wo der ungläubige Thomas nach Worten ringt, um von der Auferstehung zu erzählen. „Ich war schon einige Male bei Passionsspielen – aber noch nie hat es mich so berührt“, flüsterte mir eine Freundin zu. - http://feinripp-ensemble.com/
Das abschließende „Freudenfeuer“, eine Feuershow im Grünen – und im Dunkel der Nacht - riss die ZuschauerInnen zu vielen Begeisterungsrufen hin. Faszinierend, magisch, beeindruckend waren die Tänze der beiden jungen Künstler (eine Frau und ein Mann), berauschend und zugleich meditativ und beruhigend. - http://www.freudenfeuer.at/
Beim „Gute-Nacht-Umtrunk“ gab es noch viele gute Gespräche, Erzählungen, Beiträge, auch viel Lachen.
Am Samstagvormittag saßen wir in Gruppen um Tische, deren „Tischtücher“ aus Papier zum Schreiben einluden. Raimund Wiesinger moderierte ein „Worldcafe“. Nicht nur die Vorsitzenden der Reformgruppen, auch die Mitglieder sollten ausführlich zu Wort kommen und ihre Beiträge hörbar und lesbar machen können. Zu den Themen: „Mein Brennen“, „meine Hoffnung“, „mein Beitrag“ unterhielten sich die (wechselnden) Gruppen miteinander und hielten fest, was ihnen dabei besonders wichtig erschien. Das wurde anschließend gesammelt. Zudem gab es „Funken“: auf roten Flammen aus Packpapier standen Impulse aus den Gesprächen, die für den Gottesdienst gebraucht wurden.
Denn den Abschluss unserer „Feuer mit Feuer“ bildete eine Eucharistiefeier, die Pfarrer Franz Salcher aus unserem Vorstand leitete. Symbolisch wurde ein Lagerfeuer aufgebaut mit Papier (alle unsere Veröffentlichungen, Bücher, Resolutionen, Presseerklärungen…), Holz (bodenständige, erneuerbare Energie), Steinen (die uns in den 20 Jahren in den Weg gelegt wurden, die wir auch verwendeten, um das Feuer zu schützen) und Feuer: Feuer der Kerzen und Feuer der „Funken“. Das gemeinsame Singen und Beten brachte unsere Verbundenheit mit dem dreifaltigen Gott zum Ausdruck, dessen Kirche wir sind und von dem wir uns gerufen und berufen fühlen, uns für diese Kirche und Reformen einzusetzen.
Vielen Dank an alle, die diese Feier mit Feuer erfüllt haben!